Gottlieb Biedermann stellt sich in dem Einakter als typischer Kleinbürger dar, selbstgerecht und auch selbstbewusst, zugleich feige, verlogen und bei aller nach außen vorgetäuschten Menschlichkeit im Innersten inhuman. Er ist Haarwasserfabrikant und dabei sehr reich geworden. Während er bei seiner häuslichen Zeitungslektüre über die andauernden Brandstiftungen schimpft, kommt ein Hausierer, Schmitz, keineswegs eine vertrauenerweckende Erscheinung. Schmitz dringt in die Wohnung vor und lädt sich praktisch selbst ein, indem er Biedermann an seine Menschlichkeit erinnert. Wenig später wird diese \"Humanität\", die wegen der versteckten Drohungen von Schmitz aus Feigheit geboren wurde, Lügen gestraft, als Knechtling, ein entlassener Angestellter von Biedermann, Gewinnbeteiligung an dem Haarwasser, seiner eigenen Erfindung, fordert. Er wird hinausgeworfen.
Schmitz wird auf dem Dachboden Asyl gewährt. Auch die zunächst empörte Frau Biedermann schafft es nicht, Schmitz die Bleibe aufzukündigen, nachdem er an ihre Sentimentalität erinnert hat. Zugleich kommt ein Freund von Schmitz, der ehemalige Kellner Willi, der ebenfalls in den Dachboden zieht. Herr Biedermann bemerkt, wie beide Benzinfässer auf dem Estrich stapeln, tobt deswegen zunächst auch, lässt sich jedoch durch die rückhaltlose Offenheit der beiden überrumpeln. Er redet sich selbst wider besseres Wissen ein, niemand würde eine derartige Wahrheit wirklich aussprechen. Vor der Polizei, die den Selbstmord Knechtlings meldet, macht sich Biedermann aus schlechtem Gewissen zum Komplizen der beiden.
Er behauptet, in den Fässern sei Haarwasser. Während Schmitz und Willi auf dem Boden weiter ihre Vorbereitungen zum Brandstiften treffen, überdeckt Biedermann seine blanke, aber durchaus gerechtfertigte Angst mit wortreicher Zuversicht und den Sprüchen von Ruhe und Frieden sowie vom Vertrauen in die Menschheit. Als letztes Hilfsmittel fällt ihm nur noch ein, sich mit den Gangstern auf immer vertrauteren Fuß zu stellen, sie schließlich zum Abendessen einzuladen und sich mit ihnen zu duzen. Dabei gibt Biedermann den Ganoven auch noch die Streichhölzer, da sie - wie er trotz seiner Furcht und seiner Einsicht argumentiert - selbst Streichhölzer hätten, wenn sie Brandstifter wären. Er kommt gemeinsam mit seiner Frau in den Flammen des Feuers um, das Schmitz und Willi Eisenring noch in derselben Nacht legen. Zuvor tritt noch ein Intellektueller als dritter Verbündeter auf, der zum Schluss ein Manifest gegen die beiden verliest, da er feststellen muss, dass sie nicht aus Ideologie, sondern aus reinem Gefallen brennen.
Immer wieder tritt der Chor der Feuerwehrleute auf, die dem Treiben entsetzt zusehen und dem Zuschauer von Anfang an sowohl den Ausgang deutlich machen als auch die Sinnlosigkeit von Biedermanns Tun vor Augen führen. Bereits zu Beginn wird durch den Chorführer klargestellt, dass es nicht Schicksal ist, was Biedermann zu erleiden hat, sondern sinnloser und gefährlicher Blödsinn. Der Haarwasserfabrikant Jakob Biedermann sitzt im Wohnzimmer und kommentiert empört Zeitungsmeldungen über erneute Feuersbrünste durch die Brandstifter. Da erscheint Josef Schmitz. Sentimental und falschfreundlich bittet er um Asyl im feuergefährlichen Speicher Biedermanns. Mit geschickter Manipulation des Sicherheitsdenkens, Egoismus, Misstrauens und schlechten Gewissens Biedermanns gelingt ihm, den Fabrikanten zu überreden.
Biedermann, im Geschäftlichen kalt und rücksichtslos, wird Opfer seines Konformismus - aus Angst, den Verbrecher zu vergrämen. Mit einem Komplizen zieht der ein, und die beiden beginnen sofort ihr Werk. Sie schaffen Benzinfässer und Zündmaterial heran, das Unglück nimmt seinen Lauf. Für Biedermann ist es zu spät für Einsicht und Handeln, er hat das Nahen des Bösen nicht erkannt. Max Frisch zeigt in dieser Parabel das allmähliche Eindringen der Anarchie in das Bürgertum, das Versagen feigen konformistischen Denkens gegenüber der Realität des Bösen.
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