Zu Götz:
Die Tatsache dass Götz die Hauptrolle in diesem Schauspiel darstellt, lässt Grund zu der Annahme das Goethe in Götz neben den ritterlichen und erfahrenen Zügen auch sich selbst in ihm identifizieren wollte.
Götz ist geübt im Umgang mit dem Schwert, aber auch mit dem Wort.
Seine \"eiserne Faust\" ist in zweielei Hinsicht zu betrachten:
Zum einem ist sie ein Symbol für Standhaftigkeit und Durchsetzungskraft,
zum anderen symbolisiert sie aber auch den wunden Punkt und das Handicap, das selbst bei solch einem Helden zu Tage tritt.
Zu Georg:
Die Rolle des Georgs scheint für Goethe einen besonderen Wert zu haben. Als Götz seine letzten Worte spricht, bedauert er noch einmal Georgs Ermordung und sehnt sich nach ihm. Im Verhältnis von Götz zu Georg scheint Goethe eine Art Vater Sohn Beziehung aufgebaut zu haben.
Genauso wie ein Sohn heranwachsen und mehr und mehr lernen muß, nimmt die Rolle in dem Verhältnis einen immer höher werdenden Stellenwert ein.
Eine Schlüsselsituation stellt Götzens Rettung durch Georg in der ersten Konfrontation mit der Reichstruppe dar, als Georg mit seinem Pferd in das Getümmel reitet und Götz aus einer mißlichen Situation befreit und sie unverletzt fliehen können.
Zu Adelheid:
Offensichtlich hatte Goethe bereits Erfahrungen mit schönen Frauen, die ihre Fähigkeit andere in ihren Bann zu ziehen, nur zum Zweck ihres eigenen Vorteils gebrauchen.
Dies Verhalten erkennt man zunehmend auch bei Adelheid, die als sie ihres Ehegatten überdrüssig wird, sogar einen Mord an ihm (Weislingen) verüben lässt, um die Freiheit haben zu können die \"Gunst\" des kaiserlichen Thronfolgers zu erlangen.
Das gerechte Ende dieser bösen Dame findet sich dann allerdings im Todesurteil des Femegerichtes.
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