Biographie:
1862 15. November geboren in Obersalzbrunn als Sohn eines Gastwirts
1868 Besuch der Volksschule
1878 Landwirtschaftslehre
1880 Bildhauerstudium
1882 Studium der Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte in Jena
1883 Reise ans Mittelmeer (Italien und Griechenland)
1884 Fortsetzung des Studiums in Berlin
1885 Heiratet Marie Thienemann
1886 Geburt des 1. Sohnes; Ivo
1887 Geburt des 2. Sohnes; Eckart
1888 Erstveröffentlichung der Novelle "Bahnwärter Thiel"
1889 Drama "Vor Sonnenaufgang" / Geburt des 3. Sohnes; Klaus
1893 Diebeskomödie "Der Biberpelz"
1897 große Italienreise
1901 Übersiedlung nach Agnetendorf - ständiger Wohnsitz im Wechsel mit Hiddensee und Italien
1903 Trauerspiel "Rose Bernd"
1904 schwere Erkrankung / Scheidung von Marie Thienemann / 2. Ehe mit Margarete Marschalk
1905 Ehrendoktor (Dr.h.c.) Universität Oxford (später auch Leipzig, Prag und Columbia)
1907 Reise nach Griechenland
1912 Nobelpreis für Literatur
1918 Roman "Atlantis"; "Der Ketzer von Soana"
1924 Ordensverleihung "Pour le Merite"
1928 Aufnahme in die Preußische Dichterakademie
1932 Amerikareise und Schauspiel "Vor Sonnenuntergang"
Ab 1933 allmählicher Rückzug aus der Öffentlichkeit
1939 Ehefrau stirbt
1944 letzte Novelle "Mignon"
1946 06.Juni gestorben in Agnetendorf und beigesetzt auf Hiddensee
Bahnwärter Thiel - eine "novellistische Studie"
Der Bahnwärter führt mit seiner Frau Minna ein zufriedenes Leben. Thiels Frau stirbt bei der Geburt des (schwächlichen) Sohnes Tobias. Um seinen Sohn eine Mutter zu geben, heiratet er die Magd Lene. Sein Wärterhäuschen benutzt er als Kapelle, hier spricht er mit seiner ersten Frau (spirituell).
Nach Haus kommt er zum Schlafen und Essen und um nach seinem Sohn zusehen. Nach der Geburt ihres eigenen Kindes (zweiter Sohn) vernachlässigt und misshandelt sie Tobias. Obwohl Thiel das erfährt schreitet er nicht dagegen ein. Er ist ihr sexuell hörig. Seine zweite Frau ist vollbusig und breithüftig. Lene baut nahe dem Bahnwärterhaus Kartoffeln an, während sie auf dem Feld beschäftigt ist, passt sie nicht auf Tobias auf. Er wird von einem Zug überrollt und getötet. Thiel bricht zusammen und wird ins Dorf gebracht. Lene bewacht seinen totenähnlichen Schlaf. Morgens findet man die Frau mit gespaltenem Schädel und den Säugling mit durchschnittener Kehle. Thiel ist zum Mörder geworden. Er wird in die Irrenabteilung der Charité eingeliefert.
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