1. These:
Im Ganzen der lebensgeschichtlichen Entwicklung bedeutet Altern das Zugehen auf das Ende
Das Zugehen auf das Ende des Lebens wird vom alternden Menschen dadurch erfahren, daß sich allmählich unterschiedliche Anzeichen, Vorboten des Sterbens im Leben zeigen und als solche empfunden werden. So z.B. nachlassende Lebenskraft, Erlahmen körperlicher und geistiger Kräfte, altersbedingte Krankheiten etc.. Gregor der Große nennt dies eine \" allmähliche Verdichtung von Elementen des Sterbens\".
Durch neue Ergebnisse der Forschung, durch neue Möglichkeiten der Medizin, der ärztlichen Behandlung, der Gesundheitspolitik und der Altersversorgung in unserem Kulturkreis stellt sich die Lage des alternden Menschen heute insgesamt viel positiver dar als in früheren Zeiten. Trotzdem bleiben Erfahrungen, die zeigen, daß das Leben nicht unendlich, sondern endlich ist, nicht aus. Dies kann auf Dauer nicht verdrängt und überspielt werden.
Hier kommt nun das Ethische - das bezogen auf die eigene Wirklichkeit angemessene, gute und rechte Verhalten - zum Tragen. Denn im Sittlichen (Ethischen) drückt sich der Anspruch der Wirklichkeit der (erfahrenen) eigenen Situation an die menschliche Person und ihr Verhalten, ihr Handeln ihre Lebensgestaltung aus. Das Sittliche ist keine \"von oben\" oder \"von außen\" auferlegte Anordnung, kein gegebenes, sicheres und feststehendes Rezept, sich so oder so zu verhalten. Das Sittliche ist keine Fremdbestimmung des Menschen, der er ausgeliefert ist. Der Mensch muß das Sittliche, das gute und rechte, das angemessene Handeln und Verhalten vielmehr als den Anspruch entdecken, der sich aus der Lebenssituation, aus der eigenen Wirklichkeit des Lebens ergibt. Aus der selbst erkannten Lage des eigenen Alterns ergeben sich Ansprüche, sich entsprechend der eigenen Situation verantwortlich, angemessen, gut und richtig zu verhalten. So ist es die Aufgabe des Menschen, selbst zu entdecken, was - bezogen auf seine Wirklichkeit - gut und recht, was dem eigenen Alterungsprozess angemessen ist, um dann danach zu handeln.
2. These:
Altern ist der letzte Aufruf zur Freiheitsgeschichte
Im Prozeß des Älterwerdens muß sich jeder Mensch entscheiden, ob er vor diesem Prozeß bewußt die Augen verschließen oder sich ihm verweigern will oder ob er den eigenen Prozeß des Altwerdens annehmen und unter den eigenen neuen Lebensbedingungen bewußt gestalten will. Diese Entscheidung ist ein Akt seiner Freiheit. Bei einer positiven Entscheidung eröffnen sich zwei Perspektiven:
Erstens: Der Mensch, der sein Altern annimmt, muß zu einer neuen Identität, zu einer neuen Übereinstimmung mit sich selbst und seiner Lebenssituation finden. Elemente einer altersspezifischen Identität sind z.B. folgende
· ein ganzheitliches Lebenskonzept: alle Möglichkeiten, die das Leben bietet, in die Gestaltung des eigenen Lebens einbeziehen. Keine Einseitigkeiten. Extreme vermeiden.
· eine dem eigenen Leben förderliche soziale Einbindung: hilfreiche Beziehungen zu anderen Menschen, sinnvolle gemeinsame Tätigkeiten etc..
· eine individuell angemessene Kultur der äußeren Selbstdarstellung: Kleidung, Hygiene, Körperkultur etc..
· eine bewußte, eigenverantwortliche Gestaltung der eigenen Zeit, die zur Verfügung steht, muß das Zentrum der Lebensgestaltung sein (Zeitsouveränität).
Zweitens: Das Altern des Menschen fordert ein neues (anderes) Engagement aufgrund der anderen eigenen Lebenswirklichkeit und der neu gewonnenen Übereinstimmung (Identität) mit sich selbst.
· anthropologisches Fundament des Handelns im Alter
· Hinweis auf konkrete Bereiche des Handelns im Alter
3. These:
In der Freiheitsgeschichte des alternden Menschen soll sich seine Würde vollenden
Menschen, die nicht (im religiösen Sinne) glauben wollen oder können, müssen ihre Würde allein aus sich selbst begründen. Der christliche \"Mehrwert\", das \"Plus\", das dem Glaubenden gegeben und deshalb möglich ist, verwirklicht sich in folgenden Momenten:
· der gläubige Mensch nimmt seine von Gott als Schöpfer des Menschen über ihn verfügte Endlichkeit an
· er übt sich in sein Älterwerden und so in sein Sterben ein
· er ist seiner Teilnahme an der Auferstehung Jesu und so an der Teilhabe des \"ewigen Lebens\" gewiß.
Fazit: Auf diese Weise kann sich der Dreiklang eines geglückten, d.h. im Hinblick auf das Glück des Menschen gelungenen Alterns herausbilden:
· die Chancen, die im Altem und im Alter liegen, positiv nutzen
· die Zumutungen, die das Altem und das Alter mit sich bringen, annehmen
· die Erfüllungen, die ein aktiv gestaltetes Älterwerden und Alter ermöglichen, auskosten
"Geglücktes Altern"
Man kann noch nicht sagen, ob die Rezeption des Wortes \"glücken\" durch die Ethik Bestand haben wird. Sie zielt, wenn sie von \"glücken\" spricht, ungefähr das Gleiche, wie wenn die Alltagssprache \"gelingen\" sagt. Keines der beiden Verben meint nur das Ergebnis einer endlosen Reihe freundlicher Zufälle. Wenn der Ethiker eines der beiden in den Mund nimmt, will er immer sagen, daß Freiheit und Verantwortung ins Spiel kommen müssen. Wenn er für \"glücken\" votiert, bedient er sich, um das der moralischen Rede oft anhaftende Säuerliche gleich an der Schwelle abzuweisen, des heimlichen Übergewichts an Faszination, das dem Wort \"glücken\" gegenüber \"gelingen\" nun einmal zukommt.
Der Ethiker will Mut machen zu richtigem und gutem Menschsein, für unsere Thematik: zu richtigem und gutem Altern. Und dafür besteht heute die höchste Stufe der Dringlichkeit. Noch nie sind so viele Menschen so alt geworden wie heute. Die Soziologen prognostizieren ein \"Zeitalter der Hochbetagten\".
Unsere Frage heißt: Was muß geschehen, damit sich diese Entwicklung auf Dauer \"diesseits von Freiheit und Würde\" vollziehen wird? Jedenfalls kommt auf die Menschheit eine der größten Herausforderungen ihrer Geschichte zu. Und man kann heute schon sagen, daß diese Herausforderung mit technologischen und sozialstrukturellen Innovationen allein nicht zu bestehen ist. Es bedarf einer entschiedenen Mobilisierung aller mobilisierbaren moralischen Potenzen, damit die Gesellschaft ihrer Alten nicht schon nach wenigen Jahrzehnten in bedrohlichem Ausmaß überdrüssig wird.
Wir greifen im Folgenden nur zwei Fragen von grundlegender Bedeutung heraus: die Frage nach dem Sinn des Alterns und die Frage nach der möglichen Einlösung dieses Sinnes.
Freilich sind viele alte Menschen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, diese Fragen auch nur zu verstehen. Andere verstehen sie zwar, aber sie sind zu der Meinung gekommen, in ihrem Leben sei alles schon endgültig gelaufen, und darum sollen die Moralisten sie mit ihren \"spiritualistischen Albernheiten\" (Simone de Beauvoir) in Ruhe lassen; es gebe nun einmal im Alter keinen \"pädagogischen Neubeginn\" mehr; die Würfel seien gefallen.
Unsere Fragen gelten nur denen, die einer Veränderung noch fähig und willens sind. Dies riecht vielleicht manchem nach \"sozialer Kälte\" oder moralischer Überheblichkeit. Wer aber sein Altem bewußt erlebt oder auch nur mit alternden Menschen zu tun hat, weiß sehr wohl, daß hier Nüchternheit und Redlichkeit am Platz sind - allerdings auch die gläubige Überzeugung, daß Gottes Erbarmen an den Grenzen menschlich - sittlicher Bemühung nicht endet.
A. Was bedeutet Altern im Ganzen unserer lebensgeschichtlichen Entwicklung?
I. Herkömmliche Deutungen des Alterns (Sinn im Altern?)
Man hat zu allen Zeiten den einzelnen Lebensphasen spezifische Sinnwerte zugesprochen. Das Kind übt im freien Spiel den Umgang mit der Wirklichkeit ein. Der junge Mensch erfährt sein Leben als Angebot und Herausforderung und sucht sich den Ort in der Welt, an dem er sich optimal verwirklichen kann. Erwachsene sind bestrebt, Ordnung in ihre Gefühle zu bringen und das ihnen zufallende Stück Welt in ihre Verantwortung zu nehmen. Diese Lebensphasen haben in sich ihren spezifischen Sinn, bereiten aber zugleich auf die jeweils folgende Phase vor.
Der alternde Mensch blickt auf die unerbittliche Grenze des Lebens. Der Ring der Verfügtheiten schließt sich. Er wurde nicht gefragt, ob er geboren werden will; er wird auch nicht gefragt, ob er sterben will. Man hat zu allen Zeiten gewußt, daß Geburt \"Sterbens Anfang\" (W. Bergengruen) ist. Der Philosoph Martin Heidegger betrachtet das Leben insgesamt als \"Sein zum Tode\". Daß diese Formel im Blick auf das Altern besonderes Gewicht erhält, meint der lateinische Kirchenvater Gregor d.G., wenn er den Sinn des Alterns in der "prolixitas mortis"\" sieht, d.h. in der zunehmenden Häufung von Sterbenselementen. Die das Leben durchziehenden Hinweise auf den Tod (Enttäuschungen, Krankheiten, Abschiede) verdichten sich allmählich zur unausweichlichen Grunderfahrung, sie enthüllen sich als \"Vorläufer des Todes\", als \"praeambulationes mortis\", wie der Arzt Paracelsus sagt. R. Guardini sagt es noch kurzer und schon fast erbarmungslos: Der Sinn des Alterns ist das \"Enden\".
II. Die herkömmlichen Deutungen des Alterns im Horizont neuer Erfahrungen
Sind die herkömmlichen Deutungen noch in Kraft? Früher, bis ans Ende des 17. Jahrhunderts, haben hohe Kindersterblichkeit und immer neue Wellen von Pest Hunger und Krieg dazu beigetragen, daß die durchschnittliche Lebenserwartung bei 27 Jahren lag. Nur wenige Menschen erreichten ein Alter von 80 oder gar 90 Jahren. Aber heute ist doch alles anders.
Das Bewußtsein der Endlichkeit wird durch positive Erfahrungen zurückgedrängt. Wir werden durchschnittlich 77 Jahre alt. Und viele von uns erreichen ein noch höheres Alter in einem früher kaum vorstellbaren Zustand leiblich-seelischen Wohlbefindens, auch eines gewissen materiellen Wohlstandes. Wir nehmen enorme sozialpolitische Leistungen in Anspruch - vom staatlichen Wohnungsbau bis hin zur Pflegeversicherung. Medizinische Forschung und Therapie kommen alten Menschen viel mehr entgegen als früher; auch die seelischen Faktoren von Alterskrankheiten werden in ihrer Bedeutung sehr ernst genommen. Und welchen Aufwand treibt unsere Gesellschaft mit den verschiedenen Einrichtungen auf dem Gebiet der Unterhaltung und der Bildung bis hin zur Seniorenakademie und zur \"Universität für alle\". Dabei gibt es gottseidank noch eine Menge von Menschen, die sich der Altenpflege widmen und die auch dort noch ausharren, wo der alte Mensch senil verkümmert, wo sein Leben in belastender Eintönigkeit verläuft, seine Gefühle vertrocknen und seine Neigung, sich gehen zu lassen, ständig zunimmt. Man läßt sich in der Besorgtheit für alte Menschen immer noch Besseres einfallen. So empfiehlt der Heidelberger Medizinhistoriker H. Schipperges \"eine neuartige Konstruktion von Großfamilien, die den alternden Menschen ihren natürlichen Ort bis zuletzt böten, ob man dies nun in Kommunen aufzieht oder als moderne Form von Wahlverwandtschaften oder wie immer man es nennen mag.
Aber man täusche sich nicht. Die schmerzlichen Erfahrungen der Endlichkeit bleiben auch dem heutigen Menschen nicht erspart. Gewiß kommt der Tod meist später als in früheren Zeiten. Er wird in der Regel nicht mehr durch rasch wirkende Infektionskrankheiten herbeigeführt, sondern durch chronische und degenerative Gesundheitseinbußen. Doch dies geschieht oft erst nach langer Krankheit und vielfachen demütigenden Abhängigkeiten. Der Mensch vermag die Erfahrung der Endlichkeit lange zu verdrängen. Er wird ihr nicht entgehen: Sie gehört zum elementaren Bestand seiner letzten Lebensphase. Sie kommt auf ihn zu in den Vorgängen der Alterung und der Rückbildung, die sich im biologischen, im psychischen und im sozialen Bereich nach und nach einstellen. Innerhalb dieser normalen Abläufe ereignen sich einzelne Zuspitzungen, die bereits als partielles Sterben gedeutet werden können. Ein Zahn fällt aus; bei Diabetesnekrose stirbt ein Finger ab; bestimmte Funktionen im Bereich der Herztätigkeit, der Atmung, des Gehirns können nicht mehr reaktiviert werden. Wenn solche partiellen Sterbevorgänge ins Bewußtsein eingelassen werden, beginnt die tragende Gestimmtheit der menschlichen Existenz sich spürbar zu verändern. Bisherige Selbstverständlichkeiten werden enttäuscht. Die Rede von Endlichkeit und Vergänglichkeit oder von dem \"Pilger, der hier keine bleibende Stätte hat\", ist zwar von der Sonntagspredigt her als pastoral-melodramatische \"Leerformel\" vertraut, wurde aber allenfalls gelegentlich wie ein peinliches Nebengeräusch wahrgenommen. Nun füllt sie sich mit immer neuen Inhalten. Dazu kommen Erfahrungen von außen her. Alternde beobachten bei anderen den Zerfall körperlicher Funktionen sowie geistiger und seelischer Strukturen. Die Todesnachrichten aus dem engeren Lebensbereich vermehren sich; die Einschläge kommen näher. Die Rede von der Endlichkeit verliert zusehends den Charakter der "Leerformel"; sie läßt sich immer deutlicher als Bezeichnung für konkrete Einschränkungen durchbuchstabieren, die den persönlichen Lebensvollzug unerbittlich schmälern.
Teilhard de Chardin spricht von diesen \"Leiden der Minderung\" in eindrucksvoller Weise:
"Die einen dieser Leiden lauerten uns auf und packten uns schon beim ersten Erwachen: angeborene Fehler, körperliche, geistige oder moralische Mängel, wodurch das Feld unserer Tätigkeit, unseres Genießens und unseres geistigen Horizonts von Geburt an und für das ganze Leben unbarmherzig begrenzt wurde. Andere Minderungen erwarteten uns später, grob wie ein Unfall oder tückisch wie eine Krankheit. Uns allen kam eines Tages zum Bewußtsein oder wird eines Tages zum Bewußtsein kommen, daß irgendeiner jener zerstörerischen Vorgänge sich mitten im Mark des Lebens eingenistet hat. Einmal sind es die Zellen unseres Leibes, die sich auflehnen oder zerfallen. Ein andermal sind es die Elemente unserer eigenen Persönlichkeit, die ihre Harmonie verlieren oder sich selbständig zu machen scheinen. Machtlos erleben wir dann Zusammenbrüche, Aufstände, innere Gewaltherrschaften in einem Bezirk, wo kein freundlich gesinnter Einfluß uns zu Hilfe kommen kann. Selbst wenn wir das Glück haben, mehr oder weniger allen gefährlichen Arten des Ansturms zu entgehen, so wartet unser doch eine schleichende, aber wesentliche Veränderung, der wir nicht entgehen können: die Jahre, das Alter, die uns von Augenblick zu Augenblick uns selbst entreißen, um uns dem Ende entgegen zu treiben..."
III. Überstieg ins Ethische Das Ethische als Implikat der Wirklichkeit
Der Sinn des Alterns ist die Wahrnehmung der Endlichkeit unseres Daseins. (???KS: hieße dies nicht besser... "Unser Leben gut zu vollenden"..??)
Das Dasein, in das wir hineingestellt sind, ist befristet. Und diese Befristung ist nicht bis zum definitiven Ende ausgesetzt, sie bleibt nicht bis zum Tod aufgehoben, sie wird vielmehr \"in Raten\" konkret eingeleitet. Und es bleibt uns nicht verborgen, daß sich diese Befristung , in unserer eigenen Erfahrung zusehends verdichtet.
Dies ist der Punkt, an dem die Kategorie des Ethischen in unsere Überlegungen hereindrängt. Das Sittliche artikuliert nämlich den Anspruch, den die Wirklichkeit an die menschliche Person (und an die menschliche Gemeinschaft) stellt.
Die Rede vom Zugehen auf das Ende ist nicht nur eine \"Beschreibung\" des Alterns, sie artikuliert vielmehr einen Sinnverhalt und darum einen vom Menschen einzulösenden Anspruch. Wir sprechen von Verantwortung und meinen damit die Antwort, die der Mensch auf den Anspruch der Wirklichkeit geben muß. Das Sittliche ist nicht ein Oktroi, nicht eine uns von außen oder von oben zugemutete Fremdbestimmung. Es artikuliert vielmehr die im Menschen selbst angelegte Verbindlichkeit: Es geht um das ethische Implikat der menschlichen Grundstrukturen und der menschlichen Erfahrungen.
Wir müssen also herausfinden, welche ethische Implikation mit der Wirklichkeit eines befristeten Daseins gesetzt ist. Um in kurzen Sätzen anzudeuten, was nachher zu entfalten ist:
· Unser Dasein ist ein befristetes Dasein.
· Dieses befristete Dasein ist der einzige und nur einmal gewährte Raum unserer persönlichen Freiheits- und Liebesgeschichte.
· Dieser Zeitraum ist für uns gegenüber früheren Generationen um das Dreifache allmähliche ausgeweitet: Wir werden durchschnittlich nicht mehr 27, sondern 77 Jahre alt.
· In der dreifachen Ausweitung unserer Lebenszeit liegt eine unübersehbare Verpflichtung, unser Dasein mitsamt dem Stück Welt, in das es hinein gestellt ist, in unsere Verantwortung zu nehmen.
· Den Sinn des Alterns im Ganzen unserer Lebensgeschichte einlösen - das kann nur bedeuten, -daß wir mit wachsender Entschiedenheit unserer Einstiftung in ein begrenztes Dasein innerlich zustimmen.
So gilt also für das menschliche Leben insgesamt, was Peter Handke in seinem kostbaren Prosatext \"Versuch über den geglückten Tag\" wohl auch für das ganze Leben gemeint hat: \"Man muß das Einverständnis mit seiner Sterblichkeit erreichen, dann vermag der Tod keinem Tag mehr das Spiel zu verderben.\" Dies und nichts anderes gilt es zu bedenken, um die Angst vor dem Altem zu entmächtigen und eine theologisch-ethische Ermutigung für die letzte Lebensphase zu versuchen.
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