Autor:
Hermann Hesse wurde am 2. Juli 1877 in Calw geboren. Hesse erhielt eine pietistische Erziehung, der er sich 1892 nach einjährigen Aufenthalt im evangelisch-theologischem Seminar Maulbronn durch Flucht entzog. Ab 1899 war er Buchhändler in Basel und ab 1904 freier Schriftsteller. 1946 erhielt Hesse den Nobelpreis für Literatur, 1955 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Insgesamt erhielt er in der Nachkriegszeit 7 Auszeichnungen. Hermann Hesse starb am 9. August 1962 an Leukämie.
Einige seiner berühmtesten Werke sind:
Der Europäer
Narziß und Goldmund
Das Glasperlenspiel
Inhalt:
Josef Giebenraths Sohn, Hans, wird von allen als sehr begabter Schüler geschätzt. So wird er als einziger von der Stadt, für das Landexamen auserwählt.
Nun fährt er nach Stuttgart zur Prüfung. Als er wieder zu Hause ist, geht er wieder in die Schule, und wartet ungeduldig auf den Bericht aus Stuttgart.
Nachdem er erfahren hat, daß er bestanden hat, holt er sich seine Angelausrüstung und genießt seine um eine Woche verlängerten Sommerferien. Doch auch in den Ferien muß er mit dem Pfarrer und Rektor lernen.
Als die Ferien zu Ende sind, fahren Vater und Sohn zum Seminar nach Maulbronn. Dort freundet er sich mit Hermann Heilner an. Dieser steht dem Seminar sehr negativ gegenüber, und fällt dadurch bei den Lehrern schlecht auf.
Einmal wird er in der Mathematikstunde aufgefordert an der Wandtafel eine geometrische Figur zu zeichnen. Er tritt heraus, aber vor der Tafel wird ihm schwindlig, er läßt die Kreide fallen, und als er sich danach bückt, bleibt er selber am Boden knien und kann nicht wieder aufstehen.
Der Oberamtsarzt empfiehlt sofortigen Erholungsurlaub und die Zuziehung eines Nervenarztes. Als er zu Hause ankommt, kommen in ihm zum ersten Mal Selbstmordgedanken auf.
Eines Tages trifft er August, einen ehemaligen Schulkameraden, der jetzt erster Lehrling geworden ist.
Darauf beschließt er Mechanikerlehrling zu werden. Als er in der Werkstatt ankommt, wird schon flott gearbeitet.
Am Abend schlendert er mit den Gesellen zum Anker. Als sie danach die Zeche bezahlen, und alle auf die Straße treten, beginnt Hans seine drei Schoppen ein wenig zu spüren.
Am nächsten Morgen findet ihn sein Vater tot im Fluß schwimmend. Zum Begräbnis kommen eine große Zahl von Mitgehern und Neugierigen. Hans Giebenrath ist eine Berühmtheit geworden, für die sich jeder interessiert.
Zum Buch:
Es ist 1903 entstanden und zeigt das Schicksal eines begabten Schülers, den der Ehrgeiz des Vaters und die provinzielle Enge seiner Heimatstadt in eine Rolle drängen, die ihm nicht entspricht und ihn "unters Rad" drängen. Das Buch enthält eine Anleitung für Eltern, Vormünder und Lehrer, wie man einen gesunden, begabten, jungen Menschen am zweckmäßigsten zugrunde richtet. Neben Robert Musils "Die Verwirrungen des Zöglings Törless" war "Unterm Rad" die nachhaltigste Anklage gegen das Erziehungsritual jener Jahre. Diese frühe, stark autobiographische Erzählung ist eines der engagiertesten, auf unmittelbare Wirkung bedachten Bücher Hermann Hesses.
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