Akt, 1.Szene Die erste Szene des 1. Aktes handelt von einem Mutter-Tochter-Gespräch. Die 2. Hauptperson Wendla Bergmann und ihre Mutter, Frau Bergmann, diskutieren im Wohnzimmer über Wendlas Pubertät. Die Diskussion beginnt mit einem Kleid, welches Frau Bergmann für Wendlas 14.
Geburtstag genäht hatte. Wendla gefällt das Kleid nicht und sie nennt es deshalb "Bußgewand\" (Zeile 13; Seite 5). Frau Bergmann meint, das Wendla als heranwachsendes Mädchen keine kurzen und engen Kleider mehr tragen kann, die Prinzesskleidchen genannt werden und kindlich wirken. Doch Wendla bittet ihre Mutter, die Prinzesskleidchen nur noch bis zu ihrem nächsten Geburtstag tragen zu dürfen und das ,,Bußgewand\" bis dahin aufzuheben. Frau Bergmann vergleicht Wendla mit anderen Mädchen, die "stakig und plump\" seien (Zeile 18; Seite 5) und das Gegenteil von Wendla. Dabei erwähnt Frau Bergmann, dass sie Wendia so, wie sie jetzt ist, behalten will.
Sie hat Angst wie Wendla sein wird, wenn sich die anderen Mädchen schon entwickelt haben, und dabei weiß Wendla nicht, wie sie später aussieht, wenn sie sich entwickelt hat, weil Sexualität hier ein Tabuthema ist. Wendla hat Angst vor der Entwicklung, was sich daran zeigt, dass sie in Zeile21 und 26 bis 28 auf Seite 5 vom Tod erzählt. Als Wendla das sagt, bekommt Frau Bergmann große Angst um 3ihre Tochter. Sie gibt Wendla dann sogar die Erlaubnis das "Bußgewand\" wegzuhängen und das Prinzesskleidchen wieder anzuziehen, was Wendla anfangs nicht durfte (Zeile 30 bis 33; Seite 5). Damit das Prinzesskleidchen nicht zu kurz ist, will Frau Bergmann noch etwas Stoff ans Ende des Kleides nähen. Diese Szene handelt hauptsächlich von der Entwicklung von Wendla.
Frau Bergmann macht sich Sorgen um Wendla, weil sie jedes Jahr älter und auch erwachsener wird. Frau Bergmann sagt zu Wendla, dass sie sie am liebsten so behalten würde, wie Wendla jetzt ist, also als Kind (Seite 5, Zeile 17). Deutungsfragen: 1. Wie kommt es, dass Wendia ihr Kleid (Bußgewand) weghängen darf/soll/muss ? - Wendla darf ihr Kleid weghängen. Das wird in Zeile 30-32 auf Seite 5 deutlich (,, Geh denn..
.zieh in Gottes Namen...\"). Sie überzeugt ihre Mutter sehr klug, indem sie davon erzählt, dass sie evtl.
(in einem Jahr) nicht mehr leben wird. Ihre Mutter bekommt bei diesem Gedanke Sorge, weil sie möchte, dass ihre Tochter glücklich ist, und ebenso will sie nicht recht, dass Wendla erwachsen wird. Man spürt ihre Angst ein wenig in ihren Worten (Seite 5, Z. 16-20; 22; 25) 2. Warum schläft Wendla besser, wenn sie sich vorstellt zu sterben? (Z.26-28) . Wendla möchte "erlöst\" werden von ihrer Entwicklung: - Sie glaubt, ihre natürliche Entwicklung wie eine Sünde empfinden zu müssen, also etwas, wofür sie nicht kann.
- Das hat strafähnliche Folgen (,,Bußgewand\") - Sie hat Angst, weil sie nicht weiß, was mit ihr geschieht - und was sie eigentlich "büßen" muss. - In ihrer Not kann sie mit niemandem reden: Sexualität ist ein Tabuthema - gleichzeitig spürt sie in sich sexuelle Regungen (sie möchte sich schön machen, denkt daran, dass ihr auch einmal zu heiß werden könnte) 1.2 (HL S. 6) Freies Gelände / Sonntagabend: Melchior, Moritz - Otto, Robert, Georg (Zirschnitz), Ernst (Röbel) Ausgangssituation: Die Jungen brechen - im Gedanken an ihre Hausaufgaben - ihr Spiel ab. Moritz und Melchior gehen spazieren und unterhalten sich. Äußerer Handlungsablauf: Melchior löst den Spielabbruch aus, indem ihm das Spiel der Jungen zu langweilig wird.
Die Frage der anderen, ob er die Hausaufgaben schon erledigt habe, beantwortet er nicht, sondern erklärt, noch spazieren gehen zu wollen (später gewinnt man den Eindruck, dass er die Aufgaben, die den andern Kopfzerbrechen bereiten, ganz mühelos am fortgeschrittenen Abend erledigen wird). Melchior leitet das Gespräch mit einer allgemeinen Frage nach dem Sinn des Lebens ein, Moritz fragt sich konkreter nach dem Sinn seiner Schullaufbahn (auf die sich für ihn das Leben zu reduzieren scheint). Im Schutz der Dunkelheit wechselt das Thema schnell auf das Sexuelle. Zunächst geht es um die Frage, ob das Schamgefühl natürlich oder anerzogen ist. Moritz entwickelt Vorstellungen, wie er seine Kinder aufwachsen lassen will - teils in einem viel offeneren Verhältnis zu allem Körperlichen, teils mit mehr körperlicher Abhärtung und Ablenkung durch Arbeit und Spiel. So hofft er, sie einerseits vor der brennenden Neugierde zu bewahren, die ihm keine Ruhe lässt, und andererseits zu frühe sexuelle Kontakte zu verhindern, über deren Natur er aber nichts Wirkliches weiß.
Der Anlass der Themenwahl kommt im Gespräch der Jungen erst mit Verzögerung zur Sprache: Moritz hatte vor etwa drei Wochen seine erste Pollution, während Melchior schon seit knapp einem Jahr "männliche Regungen" kennt. Moritz kann seine Erlebnisse nicht deuten, fühlt sich moralisch schuldig. Melchior bietet ihm an, ihm bei den Hausaufgaben zu helfen und ihn dann aufzuklären. Moritz will lieber durch einen schriftlichen Aufsatz aufgeklärt werden, der ihm gleichsam wie zufällig in die Hände fällt. Themen: 1.Die Hausaufgaben und die Drohung der Examina, die schwächeren Schülern einen guten Teil ihrer Lebensfreude nehmen 2.
Natürliche und künstliche "Scham" / die Verschärfung der inneren Unruhe durch die künstliche "Scham" 3.Die Idee einer natürlichen Erziehung 4."Männliche Regungen" und die Unfähigkeit von Moritz, diese zu deuten 5.Die Fortpflanzung (als aufgespartes Thema) 1.3 Ort: Straße Figuren: Martha, Wendla, Thea und Melchior Inhalt: Hauptsächlich geht es um Marthas Probleme zu Hause. Sie wird geschlagen und manchmal in einen Sack gesteckt, wo sie dann schlafen muss.
Wendla, die noch nie geschlagen wurde, würde gerne mal mit Martha tauschen, da Wendla sich nicht vorstellen kann, wie es ist, geschlagen zu werden und in einem Sack schlafen zu müssen. Thea meint, sie könnte nie in einem Sack schlafen. Allerdings reden sie nicht direkt über das Thema, sondern in Verbindung mit der Erziehung, die sie später bei ihren Kindern anwenden möchten. Dass die Kinder früher nicht aufgeklärt worden sind, merkt man, als Wendla fragt, ob sie später mal Kinder bekommen würden. Thea sagt, Kinder kann man erst bekommen, wenn man verheiratet ist. Da sie nicht viel über dieses Thema wissen, verwerfen sie dieses schnell wieder.
Martha fragt die anderen, ob sie lieber Jungen oder Mädchen bekommen wollen. Alle sind sich einig, dass sie lieber Jungen möchten. Martha sagt, sie wäre lieber ein Junge. Wendla hingegen ist froh, ein Mädchen zu sein. Daran sieht man, wie unterschiedlich die Mädchen sind. Nachdem Melchior vorbei gegangen ist, reden sie über Jungen.
Martha vergleicht Melchior mit Alexander dem Großen, als dieser noch zur Schule ging. Aber sie mag Moritz lieber, da dieser einen ,seelenvolleren' Blick hat. Thea mag Moritz nicht so sehr, da sie meint, er blamiere sich immer. Wendla ist entsetzt, das Melchior Atheist ist. 1.4 S.
15ff Ort: Parkanlagen vor dem Gymnasium. Zeit: Wahrscheinlich in einer Unterrichtspause oder nach der Schule Personen: Moritz, Melchior; weniger wichtig: Otto, Georg, Lämmermeier, Hänschen Rilow (nur genannt: Ernst Röbel) Inhalt: Konflikte: s. Thema Thema: Moritz dringt in den Konfere |