Im Buch hat jede Person einen eigenen Schluss. Das letzte Mal, dass sie erwähnt wird, und dieser Schluss ist bei jeder Person ein Absturz oder eine Niederlage, oder sogar der Tod. Also sind eigentlich alle Jugendliche abgestürzt. Nur, warum sind sie abgestürzt? Was ist der Grund dafür? Darüber möchte ich hier nachdenken.
Im Buch werden ganz klare Beziehungsmuster dargestellt. Rainer und Hans sind in Sophie verliebt, Sophie hingegen ist lange nicht an Jungen interessiert. Anna ist in Hans verliebt und der spielt das Spielchen mit, wobei er es als Vorübung für Sophie ansieht. Ich denke, dieses Muster ist eine klare Grundlage für Enttäuschungen, Niederlagen und Rivalitäten. Diese Gruppe ist nicht wirklich eine Gruppe, wo Freundschaft, Vertrauen und gegenseitige Hilfe wichtig ist. Man will sich gegenseitig beeindrucken, den anderen übertreffen und sich vielleicht am anderen rächen. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum eigentlich niemand mit seinem Leben zufrieden ist.
Bei Rainer war auch das Zuhause Ausschlag gebend. Schon sein Vater wollte ihn immer nur beeindrucken, er wollte Bewunderung, warum soll es auch nicht der Sohn wollen? Rainer ist an Gewalt gewohnt, eine Pistole war für ihn nichts Neues, und ich bin mir sicher, der Vater hat machmal gedroht, er wolle alle erschiessen, wenn... . Bei Rainer danke ich immer noch, dass er an diesem Morgen am Schluss des Buches nur aus Angst gehandelt hat. Vielleicht dachte er, wenn er seine Mutter und Anna töte, dann könne es der Vater nicht mehr tun, und als er sich bewusst wurde, wie der Vater mit ihm umgehen könnte, wenn er das alles herausfinde, dann würde er IHN umbringen, so hat Rainer dann auch seinen Vater umgebracht. Rainer war ja auch der Anführer dieser Gruppe, oder er glaubte jedenfalls es zu sein. So war er vielleicht auch ein wenig das Hirn dieser Gruppe, der Alleswissende. Noch manche Idee, die mit körperlicher Gewalt zu tun hatte, ist von ihm gekommen - zwei der Überfälle, das Ersaufen der Katze, das Umbringen seiner Familie. Am Schluss denke ich auch, dass er irgendwie Minderwertigkeitskomplexe hatte. Anna hatte scheinbar Hans und Hans hatte Sophie und Anna, Sophie hatte alle drei. Und er hatte niemand. So sah für ihn das Viereck aus. Vielleicht wollte er auch nur Macht beweisen, Macht die er brauchte um dieses Viereck zu überleben, um keine Minderwertigkeitsgefühle zu kriegen.
Sophie hatte alles, wovon die anderen drei nur träumen konnten. Sie war auch die, die eigentlich nicht absturzgefährdet war. Sie hatte Geld, konnte sich somit alles kaufen, hatte elegante und sportliche Kleider, spielte Tennis, hatte einen Chauffeur, sah gut aus, ging ans Gymnasium. Warum also? Ich denke, dass in ihr grosse Erwartungen der Eltern steckten. Sie beide hatten gute Berufe und ich könnte mir gut vorstellen, dass die Eltern hohe Erwartungen in ihr Töchterchen steckten. Oder war es nur, um der Familie ein Zeichen zu setzen, um zu zeigen, dass sie es Satt hatte, Tennis zu spielen, teure Kleider zu tragen und so. Am Schluss des Buches legt Sophie eine Bombe in einer Turnhallenumkleidekabiene. Warum hat sie das getan? Tat sie aus Freude, sich selber zu zeigen, dass es niemand herausfinden würde? Oder wollte sie allen Freunden zeigen, dass auch sie fähig war, etwas zu "verbrechen"? Oder ging es bloss ums Dabeisein in der Clique? Auch wenn sie beliebt war, war sie eine Aussenseiterin. Die anderen mussten um ihre Existenz kämpfen, ihr wurde sie in den Schoss gelegt. Ging es auch darum, dass die feine, schüchterne und verwöhnte Sophie zu so etwas fähig ist?
Hans war dar, der die grösste Lebenserfahrung hatte. Er war körperlich fit, arbeitete und verdiente sein eigenes Geld. Er war vielleicht auch der, der am ehsten kapierte, was sie da taten, auch wenn er aktiv mitmachte bei Schlägereien. Er war überhaubt nicht der denker, ohne zu denken, machte er mit. Am Schluss der Buches kriegte er eine Abfuhr von Sophie an der Maturaabschlussfeier.
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