In den Büchern "Gesang zwischen den Stühlen" ,"Lyrische Hausapotheke" und "Bei Durchsicht meiner Bücher", gibt es mehrere Gedichte, wo Kästner Kritik und Anklage am System übt. Bereits als er den Krieg kommen sah, versuchte er die Menschen mittels seiner Werke zu warnen. Er blickte in das Privatleben der Wirtschaftskrise, in den Kehricht der bankrotten Profitwirtschaft, in die Augen der Gewalt und öffnete in wirksamen Strophen dem Leser die Augen für eigene und fremde Inkonsequenz. Kästner hatte immer schon scharfe Augen. Es macht den Eindruck, als ob er alles sah; er sah die Lüge, die Attrappe, die Kulisse und die Imitation. Den Mitmenschen aber lehrte er, sie zu sehen.
Er hatte aber auch helle Ohren, er hörte das Sterbemurmeln der alten Zeit, hörte die Lautsprecher des Rückschritts und hörte den Applaus für den neuesten Sieg der Dummheit. Durch die politische Krise bekamen seine Gedichte ein ganz neues Gewicht. Wie recht Kästner mit seinen Warnungen hatte, bewies die Geschichte. |