Franz Xaver Kroetz ist der meistgespielte deutsche Dramatiker der Gegenwart (42 Bühnenstücke). Neben Marieluise Fleisser und Bertholt Brecht bezeichnet er Ödön von Horváth als Vorbild für seine Volksstücke. Ähnlich wie dieser stellt Kroetz die Probleme der kleinen Leute in ihrer eigenen Sprache dar.
Diese spllten nicht beredet oder analysiert, sondern durch die Sprache selbst dargestellt werden. Dabei spielt in Kroetz´ ersten Stücken (z.B. Stallerhof ´71)
die Sprachlosigkeit als Bild für Entfremdung, Beziehungslosigkeit und Stummheit im Arbeitsprozeß eine wichtige Rolle. Kroetz will mit seinem literarischen Engagement den sozial Sprachlosen helfen, ihre Sprache wiederzu-
finden oder zu lernen. "Menschen", die gelernt haben zu reden, können sich verständigen, oder, was noch wichtiger ist, sie können sich wehren.
Ging es Kroetz am Beginn seiner literarischen Tätigkeit um das Schicksal von Menschen aus sozialen Randgruppen, so will er in einer zweiten Phase seines Schaffens die Probleme der großen Masse der Bevölkerung auf der Bühne beschreiben. Ein Beispiel dafür ist das 1972 erschienen Stück "Oberösterreich".
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