Dieses Werk wurde, laut Kafkas Aufzeichnungen, in der Nacht vom 23. auf den 24. September 1912 von 10 Uhr Abends bis 6 Uhr Morgens geschrieben.
Das ist eines der wenigen Werke mit denen Kafka ganz zufrieden war.
Das Werk fällt in die Epoche des Expressionismus (1910-1924), welcher sich in der Lyrik besonders gegen Geringschätzung und Unterdrückung des Menschen artikuliert.
"Das Urteil" beschreibt einige Stunden im Leben des Georg Bendemann. Die Handlung entwickelt sich um einen Brief herum. Georg plagt die Sorge, ob er einem Freund in der Ferne die Nachricht seiner Verlobung und der bevorstehenden Heirat übermitteln soll. Als er beim Vater Rat sucht, greift ihn dieser verbal an, und kränkt ihn so, dass sich Georg schließlich in den Tod stürzt.
Dieses Werk war, wie der gesamte Nachlass Kafkas, nach seinem Tod zur Vernichtung bestimmt. Alleine Max Brod, einem nahen Freund Kafkas, ist es zu verdanken, dass Kafkas Werke für die Nachwelt erhalten sind.
Durch die präzise, nüchterne Sprache des Erzählens bricht Kafka mit einer jahrzehnte alten Tradition und weist den expressionistischen Wortzauber seiner Zeit zurück.
3. Gattung des Werkes
Die Erzählung ist mehr gedichtmäßig als episch. Sie soll nicht als epische Kunstform der Novelle aufgefasst werden, sondern eher als das "Poetisch- Parabolische" einer einmaligen Schreckvision.
4. Nähere Angabe
Kafka erzählt diese Geschichte mit neutralem Erzählverhalten. Die Geschichte ist von Konversationen zwischen Vater und Sohn geprägt. Die Erzählung findet in realem Raum statt. Die Handlung folgt keiner inneren Struktur.
5. Literat- Werk Beziehung
Kafka empfand nach Vollendung dieses Werkes große Euphorie und schreibt:
"Die Geschichte ist wie einen regelrechte Geburt aus mir herausgekommen."
"Das Urteil" ist eines der wenigen Werke, mit denen Kafka zufrieden war.
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