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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Anderas gryphius


1. Drama
2. Liebe

Andreas Gryphius "Es ist alles eitel" Das Sonett "Es ist alles eitel" wurde 1663 veröffentlicht und ist eines der berühmtesten Werke aus der Barockzeit. Der Autor Andreas Gryphius, am 2. Oktober 1616 geboren, erlebte seine gesamte Kindheit und Jugend im Dreißigjährigen Krieg. Seine in der Zeit erlangten Erfahrungen, "nichts ist für ewig, alles ist vergänglich" (Vanitas), verarbeitete er in seinem Sonett. Schon in frühen Werken wählte als Hauptmotive: Weltverachtung, Einsamkeit und Eitelkeit. Gerade das so genannte Vanitas-Motiv, was seinen Wortursprung im Lateinischen hat und übersetzt Eitelkeit bedeutet, war in dieser Zeit eines der Hauptmotive.

     Eitelkeit wird hier jedoch nicht in dem Sinn, in dem wir es heute gebrauchen, benutzt, sondern wurde eher als Synonym für Vergänglichkeit verwendet. Eben dieses Vanitas-Motiv hat Andreas Gryphius zum Hauptthema seines Gedichts gemacht. Dieser Leitgedanke findet sich bereits in der Überschrift wieder und setzt sich dann im weiteren Gedichtsverlauf in Form von Gegensätzen und Vergleichen fort.Seine zeittypischen Vanitasvorstellungen waren ein Grund dafür, dass ein Großteil seiner Lyrik religiös geprägt waren, wie z.B. seine Sonn- und Feiertagssonette.

     "Anliegen ist weniger Änderung der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse als vielmehr, auf Vergänglichkeit menschlichen Tuns und Schaffens hinzuweisen". Das Thema der Sonetts wird beim ersten Lesen der Überschrift schnell deutlich: Eitelkeit und Vergänglichkeit. "Eitel" heißt unnütz, falsch, vergeblich, leer, nichtig, eingebildet. Gryphius´ Sonett befasst sich mit der Eitelkeit auf Erden und von den Menschen, er stellt die Ewigkeit der Natur mit der Vergänglichkeit der Menschen gegenüber und prangert all jene an, die keinen Respekt vor der Kunst vergangener Kulturen haben und diese nicht achten. Das Sonett besteht aus vier Strophen und insgesamt 14 Versen. Die ersten beiden Strophen fassen jeweils vier Verse zusammen, während die letzten beiden jeweils nur aus drei Versen bestehen.

     Das Reimschema lautet A B B A, A B B A, A A B, A A B. Das Gedicht besteht also aus einem verschachtelten Reim und einem Reim, der über zwei Strophen hinwegreicht. Die Verse sind in sechshebigen Jamben gelten durch das gesamt Gedicht hindurch als Hauptversmaß. Sie schließen sich sogar recht häufig zu Alexandrinern zusammen. Im ersten Vers konkretisiert Gryphius seine in der Überschrift genannte These noch einmal, dass alles eitel also vergänglich ist, indem er diese auf die Erde eingrenzt. In Gryphius´ Werk sind fast nur Thesen und Antithesen vorhanden, z.

    B. "Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein," (V.1) uns "Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden," (V.5). Des Weiteren bezieht er den Leser gleich im ersten Vers mit ein, indem er ihn mit "du" direkt anspricht. Damit will er klar machen, dass sich kein Mensch dieser Vergänglichkeit entziehen kann, da er, wohin er auch blickt, " nur Eitelkeit auf Erden" (V.

    1) sieht und hier und jetzt auch alles vergänglich ist. Ab dem zweiten Vers unterstützt und erläutert er dann seine These, indem er klare Gegensatzpaare aufbaut. So heißt es dort beispielsweise (wie oben schon genannt): "Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein", wobei die Worte "dieser - jener", "heute - morgen" und "bauen - einreißen" die Gegensätze darstellen. Er macht in dieser Zeile deutlich, dass das Bauen von Gebäuden im Grunde sinnlos ist, da jemand anderes es sowieso wieder einreißen wird. Somit ist der Mensch im Grunde genommen selber für die Vergänglichkeit verantwortlich, was zum Beispiel auch im fünften Vers deutlich wird, wo es heißt "Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden" (V.5).

     Das Adjektiv "prächtig" ist ein Ausdruck von Eitelkeit ( im Duden "eitel", "Eitelkeit" findet man "Pracht"/"prächtig" als Teil der Erklärung "von äußerer vergänglicher Pracht"). Hier zerstört der Mensch nicht nur das von ihm selbst erbaute, sondern geht noch einen Schritt weiter und zerstört sogar die blühende Natur um ihn herum. Und so muss er auch in der folgenden Zeile erkennen, dass auch die für die Ewigkeit gemachten Rohstoffe wie Erz und Marmorstein vergänglich sind und die Natur holt sich zurück, was der Mensch sich genommen hat (auch heute noch so). Aus genau solchen Gegensätzen bestehen die Verse zwei bis acht bis auf eine Ausnahme und zwar den vierten Vers, in dem es heißt "Auf der (Wiese) ein Schäferskind wird spielen mit den Herden" (V.4). Diese Aussage könnte in zwei verschiedenen Weisen gedeutet werden.

     Einmal könnte es für eine Idylle stehen, die wie eine Hoffnung in einer sonst eher hoffnungslosen Welt steht, andererseits könnte es auch als eine Rückentwicklung betrachtet werden, da die Kinder zu dieser Zeit eigentlich zur Schule gehen sollten und nicht primitiv auf einer Wiese die Schafe hüten sollten. Durch Verben, wie z.B. "einreißt", "zertreten" und Substantive, wie z.B. "Asch und Bein" werden die Erlebnisse der Zerstörung und des Zerfalls durch den Krieg wieder aufgegriffen, auch wird Liebe zur Natur, Sehnsucht nach Ruhe ausgedrückt durch: "Wiesen", "ein Schäferskind wird spielen mit den Herden"(V.

    4) und "Was itzund prächtig blüht" (V.5). "Itzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden."(V.8) mit diesem Vers macht der Autor die Vergänglichkeit von glücklichen Tagen deutlich, denn auf glücklichen Tagen folgt oft etwas dramatisches. Da das ganze Gedicht eher pessimistische Ansichten vertritt, erscheint die zweite Variante als wahrscheinlich beabsichtigte Aussage des Autors.

     In dem 3. Und 4. Vers des Gedichtes wird das Futur 1 angewendet: "wird" und im 8. Vers werden 2 Personifikationen genutzt: "Itzt lacht das Glück uns an.." und ".

    ..bald donnern die Beschwerden" .In der dritten Strophe wird im ersten Vers Bezug auf den letzten Vers der zweite Strophe genommen, durch die Verwendung von ähnlichen Inhalt und einer ähnlichen Aussage, dadurch macht Gryphius deutlich dass Ruhm ebenfalls vergänglich und oft schnell vorbei ist, dies ist ebenso ein Vergleich. Das Sonett hat einen einfachen Satzbau. In den beiden Terzetten beendet Gryphius dann die Gegensätze und beschreibt stattdessen mit Vergleichen die menschliche Situation.

     So tut er zum Beispiel im neunten Vers den Ruhm als einen Traum ab, den man mit der Zeit wieder vergisst, und beschreibt im elften und zwölften Vers die für den Menschen "köstlichen" Dinge als "schlechte Nichtigkeit" und vergleicht sie mit so vergänglichen und kurzlebigen Elementen wie Schatten, Staub und Wind. Zwischen diesen beiden Vergleichen stellt Gryphius dem Leser noch eine rhetorische Frage, in der er sinngemäß fragt, ob der unbedeutende Mensch wirklich die Zeit besiegen soll und kann. Da dies natürlich unmöglich ist, macht er somit darauf aufmerksam, dass jeder Mensch von der Zeit abhängig ist, die ihm zur Verfügung gestellt wird. Dazu passt auch der Schlussvers des Gedichts, der aussagt, dass kein einziger Mensch die Ewigkeit wird miterleben können (vgl. V.14).

     In diesen beiden eben beschriebenen Versen kommen dann auch die beiden anderen Motive zum Tragen, die unterschwellig im gesamten Gedicht vorhanden sind. Einmal wird der Mensch deutlich auf seine eigene Vergänglichkeit und damit auf seinen Tod hingewiesen, was dem Ausspruch "Memento mori" gleichkommt, der übersetzt soviel wie "Gedenke des Todes" bedeutet. Um trotz dieser begrenzten Zeit ein möglichst erfülltes Leben zu haben, sollte man jeden Tag auf Erden nutzen, womit man der lateinischen Aufforderung und dem letzten Motiv "Carpe diem" folgt. Abschließend ist zu sagen, dass Gryphius in seinem Gedicht ein sehr pessimistisches Bild der barocken Gesellschaft aufzeigt, das wenig Raum für Hoffnung lässt. Dieses Weltbild wurde bei ihm sicherlich durch die schrecklichen Geschehnisse des 30-jährigen Krieges geprägt. Nichtsdestotrotz hat er ein für diese Zeit charakteristisches Gedicht verfasst.

     So verwendet er zum Beispiel die typische Gedichtsform des Barock - das klar gegliederte Sonett. Des Weiteren schreibt er sehr detailreich und doch im Aufbau des Gedichts sehr symmetrisch, was wiederum typische Merkmale dieser Epoche sind. Außerdem sind alle drei im Barock hauptsächlich verwendeten Motive enthalten: das Vanitas-Motiv, Memento mori und Carpe Diem, womit dieses Gedicht als sehr bezeichnend für diese Zeit angesehen werden kann. Weiterhin kann ich zu dem Gedicht sagen, dass es nicht nur für die Zeit des Krieges gilt, sondern auch für die heutige Zeit. Es gibt Naturkatastrophen, (tödliche) Krankheiten, u.s.

    w. und Keiner kann sich dem Altern und dem Tod entziehen. Menschen setzen ihr Leben oft umsonst aufs Spiel ( zu schnelles Autofahren, Drogen, ...) Wörter : 1296

 
 

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