Wenngleich Flottwells Schicksal am Anfang und am Ende des Stücks in entscheidender Weise von außerirdischen Mächten bestimmt wird, so ist der dazwischenliegende Lebensweg des Helden doch ganz seiner eigenen Willensentscheidung anheim gestellt: Ehe sie verschwindet, sagt Cheristane im ersten Akt: \"Kein Fatum herrsch auf seinen Lebenswegen, / Er selber bring sich Unheil oder Segen ... / Und da er frei von allen Schicksalsketten, / Kann ihn sein Ich auch nur von Schmach erretten.\" Mit dieser \"Abdankung\" der überirdischen Mächte hat Raimund in diesem Stück dem Zauberspiel einen realistischen Akzent hinzugefügt: denn die menschlichen Akteure sind nunmehr selbst die Schmiede ihres Glücks oder Unglücks geworden und gute wie böse Begleiter und Ratgeber sind Daseinskräfte, vor denen sich jeder Charakter zunächst hier zu entscheiden hat. So verkörpert Cheristane die Liebe, die eigene Bestrafung auf sich nimmt, um den Geliebten zu retten; Wolf ist die skrupellose Raffgier, die zuletzt an sich selber erstickt; in Amalie verfällt Flottwell der sinnlichen Liebe, die ihn nicht zu erlösen mag und der Bettler verkörpert in biblischer Eindringlichkeit die Mahnung zu \"guten Werken\", von der sich Flottwell in einer dämonischen Szene gar durch einen Degenstich zu befreien versucht.
|