INHALT:
Gott ist beleidigt auf die Menschen, die ihn durch ihr unwürdiges Handeln schwer enttäuscht
haben. Er beruft eine Konferenz ein, in der der Menschensohn und der heilige Geist um Rat
gefragt werden sollen, und er bestimmt als Verteidiger der Menschen den Satan. Schließlich
kommt es zu einer hitzigen Diskussion, in der Jesus Gott überzeugen will, nicht die Menschen,
sondern sich selbst zu vernichten. Die Muttergottes, die später hinzu kommt, kann nichts mehr
an dem Machthunger Gottes ändern. Schließlich will sich Gott alles überlegen, und schließt
amit die Sitzung. Der Satan fügt hinzu, daß sich die Menschen vielleicht schon selbst ver -
nichtet haben, und Gott keine Lösung mehr finden muß.
CHARAKTERISTIK:
GOTT: In diesem Stück wird sein Bild vom weisen, gerechten Herrscher völlig zerstört. Gott
wird als alter, grantiger, ständig um Rat fragender Mann dargestellt, der seine
eigenen Fehler nur schwer einsieht. Als er schließlich von der Muttergottes \"entlarvt\"
wird, wirkt er schon einsichtiger:
TEXTBEISPIEL: Gott: Es stimmt. Es stimmt. Ich wollte allein die Macht. Ich war
eifersüchtig auf sie. Ich habe mir selbst eine Falle gestellt,
kaum zu glauben. Aber- um einen Sohn zu haben, brauchte
ich eine Mutter. Ich habe nicht damit gerechnet, daß mit ihr
die Göttin zurückkehrt.
Am Ende zeigt er sich müde und weiß keinen Rat. Gott ist schwächer geworden und
schließt die Konferenz ohne konkreten Beschluß.
JESUS: Er glaubt an die Menschheit, obwohl seine Wunden wieder bluten. Er will ihr eine
zweite Chance geben und sieht sie so, wie sie ist. Er selbst möchte gern wieder auf
die Erde zurück.
TEXTBEISPIEL: Sohn: Von mir aus. Auch brutal. Alles gehört zum Menschen.
Alles. Oh, Gott! Nocheinmal Menschsein! Ich würde alles
dafür geben! Und wenn sie mich wieder killen! und wenn
das Blut nur so aus mir herausspritzt! Leben!
MUTTERGOTTES: Sie nimmt zwar erst am Ende der Konferenz richtig teil, doch spielt sie
eine wichtige Rolle. Sie ist eine selbstbewußte, kluge, redegewandte
Frau. Anfänglich versucht sie als Putzfrau, Punk, oder Vorzimmerdame
verkleidet in die Konferenz einzugreifen. doch schließlich kommt sie als
Lourdes - Muttergottes, und mit der Hilfe Jesus` ist es ihr erlaubt mit -
zusprechen. Es gelingt ihr, Gott zu überzeugen, daß die Welt, von
Frauen regiert, vielleicht besser sein würde.
TEXTBEISPIEL: Muttergottes: Wer regiert die Welt, Gott?
Gott: Die Menschen.
Muttergottes: Die Männer, nicht wahr?
Gott: Ja - und?
Muttergottes: Seit wann regieren die Männer die
Welt?
Gott: Immer! Immerschon! Sie sind die Starken!
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