Form, Gattung:
Das Drama in fünf Akten entstand 1890. Erstveröffentlichung in der Zeitschrift \"Freie Bühne für modernes Leben\" 1890/91.
Inhalt:
Bei der Taufe seines Kindes macht Johann Vockerat durch Zufall die Bekanntschaft eines jungen Fräuleins namens Anna Mahr. Diese jun¬ge, sehr moderne Studentin steht ganz im Gegensatz zu der Frau des Professors, und zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Der Professor hat zum erstenmal einen Menschen ge¬funden, der seine philosophischen Gedanken versteht. Das Fräulein bleibt einige Wochen zu Gast und gewinnt aller Herzen. Nur die Frau des Professors verfällt immer mehr unter der offensichtlichen Zuneigung ihres Mannes zu dem Fräulein. Als das Fräulein nach wie¬derholten Abreiseplänen doch immer wieder bleibt, reist der Vater des Professors an. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn, in der die vollkommen gegensätzlichen Ansichten zutage kommen. Während der Vater ein tiefgläubiger Christ ist, besitzt der Sohn keinen anderen Glauben, als daß die Freundschaft die höchste Basis menschlicher Liebe sei. Doch all das, woran er glaubt und predigt, kann er im eigenen Leben nicht verwirklichen. Als das Fräulein endgültig abreist, begeht er Selbstmord.
Sprache:
Die Hochsprache der Familie und der schlesische Dialekt des einfa¬chen Volkes heben die Gegensätze verstärkt hervor.
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