Der Landadel in Kessin
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Der Landadel in Kessin spiegelt das Bild des konservativen Preußen wieder, in dem zwischenmenschliche Beziehungen durch Notwendigkeit und Nützlichkeit bestimmt sind.
Nach einer Woche in Kessin, beginnen für Effi die Besuche beim Landadel in Kessin.
Effi wird bei den Treffen jedoch kritisch begutachtet und es fallen negative Töne über sie.
→ Effi wird als "rationalistisch angekränkelt" und "Atheistin" bezeichnet (S.62)
Der Adel übt voreilig Kritik an Effi, indem sie behaupten, Effi könne einen Mann von dieser Stellung nicht standesgemäß vertreten.
→ Effis Aufmachung wird als "zu wenig dezent für eine Dame von gesellschaftlicher Stellung" empfunden (S.62)
Die Besuche beim Landadel hinterlassen einen negativen Eindruck bei Effi.
→ Effi sieht den Adel als "mittelmäßige Menschen, von meist zweifelhafter Liebenswürdigkeit" (S.62)
Als die Besuche enden, ist Effi erleichtert und fühlt sich unter allen Menschen, die sie bisher kennen gelernt hat, eigentlich nur Gieshübler zugeneigt.
→ "Ich werde mich Wohl dem Einsiedlertum entschließen."
"., aber er [Gieshübler] ist wirklich der Einzige, mit dem sich ein Wort reden lässt, der einzige richtige Mensch hier." (S.65)
Aber auch für Innstetten ist der Kontakt mit dem Landadel eine "Umgangs- und Verkehrsfrage". Er beugt sich mit den Pflichtbesuchen dem gesellschaftlichen Erwartungsdruck.
→ Effi ist eine lebendige, emotionale Person, die nach Bedürfnissen und Trieben handeln möchte. Da sie nie gelernt hatte, sich Regeln zu beugen, ist es fast unmöglich, eine Beziehung in Kessin aufzubauen, wo das Leben stets von Regeln, Zwängen und gesellschaftlichem Ansehen bestimmt ist. Die Engstirnigkeit des Adels und das Verhaftetsein in alte Traditionen lösen in Effi eine emotionale Distanz aus.
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