Woyzeck ist stark abgemagert, zittert, leidet unter unregelmäßigen Puls. Schon in der ersten Szene merkt man seine Psychose (er hört Stimmen: Freimaurer).
Sein Vorgefühl des näherrückenden, bevorstehenden Zusammenbruchs, seine unterschwelllige Todesahnung, ist wahnhaft übersetzt in das Verfolgtwerden von Freimaurern. Durch die inneren Stimmen, die er i die reale Welt übersetzt kommt es dann zur Katastrophe. Dauerbelastungen wie Existenzangst, entmenschender Drill und Arbeitshetzte haben Woyzecks Widerstandskraft aufgezehrt und einer Psychose den Weg bereitet. Das physiologische Experiment bringt ihn körperlich und seelisch so weit herunter, daß der kritische Punkt erreicht ist.
Beim Ausbruch richten sich seine Aggressionen nicht gegen die Urheber sonder gegen Marie, die ein Opfer ist wie er -> Gipfel tragischer Desorientierung. Doch in ihrer Ermordung steckt der verdrehte Moment der Rebellion gegen seine Peiniger.
Woyzeck ersticht Marie obwohl er, wie er selber sagt sonst nichts besitze. Das Verhältnis zu Marie und zu ihrem Kind was das Asyl in das er sich als Versuchstier und Arbeitsmensch retten konnte
Die Justiz zieht den Schlußstrich
Woyzecks fall war nicht krank sondern es war Wahnsinn. Er selber wurde als Übeltäter degradiert und verurteilt, aber seine Peiniger wurden nicht herangezogen. So galt für sie weiterhin Freiheit und die Schuld lag weiterhin allein bei Woyzeck.
Doch anhand der Diagnose des Hofrats Clarus will Büchner gegen das System rebellieren.
Das ganze Stück läßt sich als Gerichtsstück auffassen. Es ist die Revision gegen ein Urteilsspruch, ein Gericht über die Richter.
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