Dann, am Donnerstag dem 18. Februar geschah es: Sophie und Hans Scholl waren wieder einmal in der Münchner Universität, um Flugblätter zu verteilen. Von der oberen Galerie aus, ließen die Geschwister ein kleines Papierbündel mit Flugblättern hinunterflattern. Sie glaubten sich unbeobachtet, doch das erwies sich als Irrtum. Was folgte, geschah mit unheimlicher Schnelligkeit:
-- Ankunft der Gestapo,
-- Verhaftung,
-- Verhöre,
-- der Prozess.
Vier Tage nach der Gefangennahme wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl hingerichtet.
Die Geschichte im Detail:
Hans und Sophie Scholl waren im leeren Lichthof in der Münchner Universität. Alle übrigen Studenten hatten zu dieser Zeit Vorlesung und waren im Hörsaal.
Die Geschwister verteilten Flugblätter( insg. 1700 Stk.) auf Fensterbänken, legten sie auf Treppen und an sonst noch gut sichtbare Stellen.
Ein paar Flugblätter blieben trotz großzügiger Verteilung übrig.
Die beiden stiegen zur oberen Galerie hinauf, und warfen den Rest der Blätter auf den Lichthof hinunter.
Der Hausmeister Jakob Schmied( Mitglied der NSDAP und der SA) sah vom Lichthof aus die Flugblätter herunterfliegen.
Er schloß alle Türen nach draußen ab und benachrichtigte die UniversitätsVerwaltung.
Die Vorlesung war zu Ende, die Studenten kamen in den Lichthof. Durch die geschlossenen Türen entstand Durcheinander und Verwirrung.
Der Hausmeister drängte sich inzwischen bis zu Hans und Sophie durch, die er auf Grund des großen Koffers( in ihm waren die Flugblätter) verdächtigte.
Er befahl den beiden mit ihm in das Büro des Direktors Walther Wüst zu kommen.
Dort angekommen überprüfte Wüst die Ausweise von Sophie und Hans, während sie auf die Gestapo warteten.
Ankunft der Gestapo, an ihrer Spitze stand Robert Mohr.
Hans und Sophie wurden verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Die beiden wurden durch den immer noch mit Menschen gefülltenLichthof abgeführt. ->
Einer der Studenten später:
\"Sie hatten den Blick geradeaus gerichtet und gingen ohne jemanden anzuschauen, denn sie wollten verhindern, einem ihrer Freunde oder Bekannten ins Gesicht zu schauen, denn sie wussten, dass die Gestapo- Beamten jeden verdächtigen würden, der in irgendeinem Kontakt mit Hans und Sophie zu stehen schien. Sie gingen an uns vorbei, als ob sie keinen von uns je gesehen hätten.
Sophie und Hans Scholl wurden von der Münchner Universität zum Wittelsbacher Palais gebracht, wo sie das erste Mal verhört wurden.
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