Das Hauptereignis der Geschichte, der Maskenball, findet in sieben Zimmern statt, die so verwinkelt sind, dass man jeweils nur eins überblicken kann.
1.Zimmer: Am östlichen Rand der Reihe, in blau ge-
halten mit dementsprechend gefärbten
Fenstern.
2.Zimmer: purpurrot
3.Zimmer: grün
4.Zimmer: orange
5.Zimmer: weiß
6.Zimmer: violett
Die ersten sechs Zimmer fördern die bizarre Atmosphäre des Maskenballs!
7.Zimmer: Ganz in Schwarz gehalten mit scharlachroten
Fenstern. Das feurige Licht der blutroten
Scheiben wirkt unter Einwirkung der
schwarzen Wandbekleidung gespenstisch und
furchteinflößend.
Zusätzlich steht in jedem Zimmer, den Fenstern gegenüber ein Dreifuß, in dem ein Kohlefeuer lodert.
Die Zimmerausstattung und Dekoration fördert die unheimliche Atmosphäre des Maskenballs.
Die Theorie des Unheimlichen und des Phantastischen in der Geschichte
Theorie des Unheimlichen: Das Unheimliche des Erlebens kommt zu Stande, wenn verdrängte infantile Komplexe durch einen Eindruck wiederbelebt werden, oder wenn überwundene primitive Überzeugungen wieder bestätigt scheinen.
Unheimliche Elemente, die der Autor in seine Geschichte einbringt:
- Der Maskenball: Er ruft beim Leser Gedanken an
seine Kindheit hervor. Das ver-
stecken des Gesichtes und das
Tragen einer "Fratze" ruft Unwohl-
Sein, ja sogar Angst hervor.
- Die Zimmer: Die ersten 6 Zimmer sind so
beschrieben, dass unsere Phantasie
angeregt wird, wir uns in einem
unwirklichen Traum zu befinden
scheinen.
---- Die Situation wirkt bizarr, nicht real!
Das 7 Zimmer ruft Erinnerungen an die
Hölle wach. Alles ist schwarz und
dunkel wie der Tod. Erhellt wird die
Umgebung nur durch ein scharlachrotes,
feuriges Licht: das Höllenfeuer.
---- Auch hier bekommt der Leser ein ungutes Gefühl!
- Die Uhr: Symbol für die unentrinnbar verstreichende
Zeit.
---- Der Leser fühlt sich an die Angst vor dem Tod
erinnert!
Alle 3 Aspekte rufen Angst beim Leser hervor. Diese Grundstimmung, von der man erfasst wird, ist die Vorbereitung auf das Phantastische.
Theorie des Phantastischen: Im Phantastischen offenbart sich das Übernatürliche wie ein Riss in dem universellen Zusammenhang. Das Wunder wird dort zu einer verbotenen Aggression, die bedrohlich wirkt, und die Sicherheit einer Welt zerbricht, in der man bis dahin die Gesetze für allgülltig gehalten hat. Es ist das Unmögliche, dass in einer Welt auftaucht, aus der das Unmögliche verbannt worden ist.
Der Phantastische Moment in "Die Maske des Roten Todes":
War der Leser trotz seiner Angespanntheit aufgrund der unheimlichen Elemente noch davon überzeugt, dass er die fiktive Welt aus der Geschichte mit den Erfahrungen aus der Realität vergleichen kann, so ändert sich dies mit auftauchen der in Leinen gehüllten Person. Der Leser erfährt, dass sich hinter den Tüchern das "schaurige Nichts" befindet. Der personifizierte Tod wandelt in den Gängen des Schlosses und rafft seine Bewohner dahin. In der Handlung tut sich ein Riss auf. Der Leser kann diese Situation nicht einordnen. Die bis dahin gültigen Grundregeln scheinen nicht mehr zu gelten. Der Leser ist aufgewühlt und irritiert.
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