Viele von Ecos Bücher sind literarische Meisterwerke und Bestseller geworden. Sie enthalten zum Teil so viele Verweise auf andere Bücher und so viele geschichtliche Hintergrundinformationen, dass sich der Leser in diesem Dschungel fast nicht mehr zurecht findet. Sogar wenn der Inhalt manchmal beschränkt und unlogisch erscheint, obwohl das ganze Grundgerüst gut ausgearbeitet wurde, hat man das Bedürfnis, all die versteckten Anspielungen, Witze, Parodien und Sarkasmen vollständig verstehen zu wollen.
Die Geschichte in "Der Name der Rose" wird von Adson von Melk Jahre nach den Geschehnissen in der Abtei erzählt. Der Autor verwendet meist eine sehr flüssige und gut zu verstehende Sprache. Aber man findet auch lateinische Sätze, welche nicht übersetzt worden sind. Im ersten Teil des Werkes wird sehr viel sprachlich detailgetreu beschrieben, was den Rhythmus des Textes eher langsam vorkommen lässt, sich aber zunehmend in Spannung der sich verknotenden Zusammenhänge und Ereignisse wandelt, die sich mit den zentralen Thematiken der mittelalterlichen Kultur des 14. Jahrhunderts sowie mit diversen Bibeltexten vermischen.
Das Buch ist so komplex und vielschichtig aufgebaut und bis ins kleinste Detail durchdacht, so dass am Schluss all die verschiedenen Aspekte der komplizierten Beziehungen unter den Mönchen kombiniert mit den Vorfällen und den vom Protagonisten recherchierten Fakten genau zusammenpassen und keine Fragen offenbleiben, wie wenn es eine authentische Geschichte oder Erzählung wäre. Indem William seinem eher naiven Gehilfen Adson all die logischen Gedankengänge, die er anstellt, und Symbolik der einzelnen Dinge erklären muss, kann Eco gleichzeitig auch den Leser auf gewisse Details und deren Interpretationen aufmerksam machen.
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