Zu Beginn der Epoche des Realismus gab es nahezu in jedem europäischen Staat Aufstände der Bevölkerung. Besonders schlimm waren Frankreich, Deutschland und Österreich betroffen.
Im Februar 1848 kam es in Paris zur ersten größeren Revolution. Anlaß für diesen Aufstand des Kleinbürgertums und der Arbeiter waren die Wirtschaftskrise und die Forderung nach einem Wahlrecht für alle; bis zu diesem galt in Frankreich das Zensuswahlrecht, welches nur den Adeligen und Wohlhabenden gestattete, an Wahlen teilzunehmen.
Im März 1848 kam es in Österreich zu einem Aufstand. Anlaß war hier, wie in Frankreich, daß ein Großteil der Bevölkerung kein Wahl- und Mitspracherecht hatte. Fürst von Metternich, der die Restaurationen durchführen sollte, war für diese untragbare politische Situation verantwortlich. Durch den Aufstand der Bürger gelang es, Fürst von Metternich im März 1848 zu stürzen. Kaiser Ferdinand richtete eine neue liberale Regierung ein, die eine neue Verfassung ausarbeiten sollte. Doch auch diese Verfassung schloß die \"normalen\" Bürger wieder von der Wahl aus (Zensuswahlrecht). Die neue Verfassung wurde nicht anerkannt.
Wegen der labilen innenpolitischen Lage stimmte Kaiser Ferdinand der Forderung der Bevölkerung nach Wahlrecht für alle Männer zu. Im Juli 1848 trat zum ersten mal der öffentlich gewählte Reichstag zusammen und beschloß umgehend einige Veränderungen: Alle Bürger haben ab sofort Anteil an der öffentlichen Verwaltung und Gesetzgebung. Es herrscht Pressefreiheit und eine verhältnismäßig gleiche Besteuerung der Stände.
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