Die Presse wird oftmals in einem demokratischen Staat auch als vierte Gewalt bezeichnet und das nicht ohne Grund. Hier ist die Presse durch die ZEITUNG vertreten, welche ganz nach dem Recht der Pressefreiheit im Prinzip handelt. Sie darf laut dem Gesetz Urteile über andere Menschen schreiben je nach Wahrheitslage und diesen Urteilen darf sie sogar eine eigene Note hinzufügen. Allerdings ist der Journalismus auch ein wirtschafliches Geschäft, welches typisch Kapitalistisch funktioniert. D.h.
um möglichst viel Geld zu verdienen muss man möglichst viele Zeitungen verkaufen. Was man alles für Geld tut wissen wir ja und so wandert die ZEITUNG auf einem ganz schmalen Grat zwischen Pressefreiheit und Rufmord. Im Buch wird ganz bewusst auf das Problem der Presse hingedeutet und das ist letztendlich auch Bölls Beabsichtigung. Ist es wirklich OK, was die ZEITUNG da tut, eine moralisch herzensgute Frau, die ihr ganzes Leben gearbeitet hat so zu verächten und als Unperson darzustellen? Geht da die ZEITUNG nicht zu weit und ist da der Spielraum im Gesetz nicht doch etwas groß?
|