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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die hängenden gärten von semiramis


1. Drama
2. Liebe

1. Warum wurden die Hängenden Gärten gebaut ?

Die Hängenden Gärten waren wahrscheinlich ein Geschenk von Nebukadnezar an seine Frau, eine persische Prinzessin, von der man nicht weiß, ob sie tatsächlich nach der sagenhaften assyrischen Königin Semiramis geheißen hat. Er hat die Gärten errichten lassen, um die Prinzessin für seine häufige Abwesenheit zu entschädigen. Außerdem wollte er seiner Frau eine kleine Erinnerung an die bewaldeten Berge ihrer persischen Heimat geben.
Solche Palastgärten auf eigentlich ungeeignetem Boden waren nichts Neues. Schon der angeblich wahnsinnige assyrische König Sanherib ( 705 - 681 v.Chr. ) hatte in Ninive einen Palastgarten errichten lassen.
Aber dem Vergleich zu den Hängenden Gärten konnte dieser und auch die anderen Palastgärten der damaligen Zeit nicht standhalten. Deshalb wurden die Hängenden Gärten wahrscheinlich auch an zweiter Stelle in der Liste der Sieben Weltwunder aufgeführt.

2. Wie sahen die Hängenden Gärten aus ?

Jede der wahrscheinlich sieben Terrassen, die auf dem Gebäude geruht haben, bildete einen Garten für sich, darum auch die Bezeichnung in Plural "Hängende Gärten".
Trotzdem bildeten sie ein Ganzes. Weil am Rand jeder Terrasse tausende Kletter- und Hängepflanzen waren, die sich zum nächsten Garten herunterrankten , bildete sich aus sieben Einzelgärten eine Anlage. Diese sah aus wie ein großer, grüner, ansteigender Berg mit zahllosen Bäumen, Hecken, Büschen und Blumen. Von Weitem hatte es den Anschein, als hingen oder schwebten die Pflanzen.
Im Sommer, bei Temperaturen bis zu 50°C, waren die Sklaven unablässig damit beschäftigt, Wasser aus dem Schöpfbrunnen in die vielen, kleinen Kanäle zu pumpen. Diese flossen von der obersten Terrasse über die ganze Anlage herunter. Da gab es kleine Flüsse und Wasserfälle, kleine Teiche, auf denen Enten schwammen und Frösche quakten und kleine Tiere wie Bienen, Schmetterlinge und Libellen flogen durch die Luft. In einem Bericht des Griechen Diodor wird auch noch mal das Aussehen der Hängenden Gärten beschrieben :
"Und dann war da noch der Hängende Garten, Paradeisos. Man steigt hinauf wie auf einen Berg. Die Baulichkeiten kommen eine aus der anderen heraus, gleich der Syrinx, der Panflöte, die aus mehreren Rohren von ungleicher Länge besteht, so dass sich ein theaterartiger Anblick ergibt. Siebeneinhalb Meter dicke Flankenmauern waren vollendet hergerichtet. Die Abdeckungen der Gänge schlossen steinerne Balken. Darauf ruhte erst eine Unterlage von Rohr mit viel Asphalt, darauf eine doppelte Schicht von gebrannten Ziegeln, in Gips verlegt, darüber eine Bleideckung, damit nicht die Nässe der Fruchterde, die aufgehäuft war, in die Tiefe hinabsickern sollte. Die Erde war in einer solchen Tiefe gehäuft, dass sie den Wurzeln der mannigfaltigen Bäume genügte, die nach Größe und Reiz den Betrachter wohl zu bezaubern vermochten. Auch war da noch ein Gang, der bis nach der obersten Gartenzone Durchleitungen hatte und Vorrichtungen zum Wasserschöpfen, durch die eine Menge Wasser aus dem Fluss herausgezogen wurde, ohne das man von außen sah was da vor sich ging."

3. Was fand Koldewey unter dem Schutt ?

In der Nähe vom Ischtartor fand Koldewey in der Nordostecke des Königspalastes die Fundamente der Hängenden Gärten.
Das Fundament bestand aus zwölf gleichgroßen, schmalen Kammern, die aus behauenem Stein waren. Die Decken über den Kammern waren so massiv, dass sie offenbar dazu bestimmt gewesen sind schwere Lasten zu tragen. Mauern und Pfeiler hatten eine Breite von bis zu sieben Metern. Der Brunnen, der freigelegt wurde, bestand aus einem mittleren kreisrunden und zwei kleineren eckigen Schächten. Das Schöpfwerk, das nicht mehr erhalten war, bestand wahrscheinlich aus Holz und dicken Tauen. Koldewey überlegte lange, was diese Fundamente einst dargestellt haben - dann fand er die Lösung. Auf den Keilschrifttafeln aus babylonischer Zeit fand er Hinweise, das in Babylon nur an zwei Stellen behauene Steine verwendet wurden : an der Nordmauer des "Kasr" und bei den Hängenden Gärten. Da er die Hausteine des Kasr bereits gefunden hatte, konnten es nur die der Hängenden Gärten sein.

4. Wieso wurde der Fund bezweifelt ?

Koldewey meldete triumphierend nach Berlin, dass er die Hängenden Gärten gefunden hat, aber dies bleib nicht lange unwidersprochen. Kaum war die Entdeckung bekannt, schon traten die ersten Zweifel auf. Andere Wissenschaftler suchten Hinweise in den alten Schriften, um zu beweisen, dass die Hängenden Gärten nicht an der Stelle gelegen haben können, wo Koldewey sie vermutete. Einige sagten, dass die Hängenden Gärten nicht auf, sondern neben der Burg gelegen haben. Andere behaupteten, die Hängenden Gärten lagen weit von der Burg entfernt am Ufer des Euphrats, wieder andere behaupteten sogar, dass sie über dem Euphrat auf einer breiten Brücke, die den Strom weit überspannte, gelegen haben.
Ob eine von diesen Theorien richtig ist, weiß man nicht.
Dieses "verschlüsselte" Rätsel konnte damals, heute und wird wahrscheinlich auch in Zukunft nicht vollständig gelöst werden.

 
 

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