Naturverehrung
Wahrscheinlich waren Sonne und Mond die Hauptgottheiten der Germanen, diese lässt sich jedoch durch Quellen nicht bestätigen. Ein persönlicher Sonnengott spielte keine Rolle. Doch wurde zum Beispiel primitiver Zauberkult betrieben, um die Sonne zum Scheinen zu veranlassen.
Ein anderer Nachweis für die Verehrung der Natur war der heilige, immergrüne Baum, der in einem Nationalheiligtum gestanden haben soll.
Seelenglaube und dämonische Wesen
Die Seele war in der Vorstellung der Germanen der Atem, die beiden Worte hatten dieselbe Bedeutung. Die Seele konnte auch den Leib der Lebenden verlassen und trat dann häufig in Tiergestalt in Erscheinung.
Des weiteren dem Seelenglauben entwachsen glaubte man an die Trolle: Ahnengeister, die die Lebenden begleiten und schützen. Die Elben, ursprünglich auch Seelenwesen, wurden zu Naturgeistern. Die in mitteldeutschen Gegenden auftretende Frau Holle entsprang ebenso dem germanischen Seelenglauben.
Zu den Naturdämonen zählten die Waldgeister, die Wassergeister und viele mehr. Man glaubte an Kobolde, kleine hilfreiche Hausgeister, die dem Glauben an Zwerge eng verbunden waren, ebenso wie an Riesen, die oft in Verbindung mit bestimmten Naturerscheinungen standen. Auch alte Sagen vom Drachen als Hüter von Schätzen gehen auf den germanischen Glauben zurück.
Altgermanischer Kult
Man hielt Opfer ab für Seelen, Dämonen und Götter. Diese erhielten Speisen und Getränke, aber auch Waffen und nützliches Gerät. Tiere wurden geschlachtet und sogar Menschen wurden geopfert. Man wollte hierdurch vor allem in Gefahr schwebende Menschenleben durch die Hingabe eines anderen Menschen retten. Aus den vereinzelten Opfern wurden später regelmäßig stattfindende Opferfeste, wie zum Beispiel im Norden zum Beginn des Winters, zum Mittwinter und zum Beginn des Sommers.
Als Kultstätten bei den West- und Nordgermanen berichten Quellen von Tempeln zur Abhaltung der Opfer.
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