Nach der Kapitulation, die nicht nur in Deutschland den 2. Weltkrieg beendete, wurde die einzige Reichshauptstadt Berlin im Sommer 1945 in vier Sektoren aufgeteilt: den amerikanischen, britischen, französischen und den sowjetischen Sektor.
Während der ersten Berlin- Krise im Jahre 1948, als die Sowjets mit einer Blockade (Verkehrssperre, Einstellung aller Lebensmittel- und Kohlelieferung) auf die in den Westsektoren durchgeführte Währungsreform reagierten, kam es in November zur Spaltung der Stadt durch die Bildung eines Ost- Berliner Magistrats unter Friedrich Ebert. Darauf folgte in West- Berlin die Neuwahl eines Magistrats unter Ernst- Reuter. Im Oktober 1949 wurde Ost- Berlin zur Hauptstadt der neugegründeten DDR. 1950 gab sich West- Berlin eine Verfassung. Am 17. Juni 1953 kam es in Ost- Berlin zu einem Volksaufstand mit Demonstrationen und der Forderung nach Abschaffung des SED- Regimes, die von den sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde.
1958 forderte West- Berlin mit Unterstützung der West- alliierten eine "Freie Stadt West- Berlin" und den Abzug der alliierten Truppen aus Berlin. In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961, eines Sonntages, wurde an der Sektorengrenzen zwischen Ost- und West- Berlin provisorische Absperrungen errichtet und an den Verbindungsstraßen zu West- Berlin das Pflaster herausgerissen. Einheiten der Volksarmee und der Grenzpolizei sowie der bewaffneten Betriebskampfgruppen unterbanden jeglichen Verkehr an den Sektorengrenzen. Zwischen Ost- und West- Berlin waren Stacheldrahtverhaue gezogen worden, an deren Stelle in den darauf folgenden Tagen Bauarbeitern aus Ost- Berlin unter scharfer Bewachung durch DDR- Grenzposten eine feste Mauer aus großen Steinen errichtet. Dabei wurden Fassadenmauern von Wohnhäusern, wie z.B. in der Bernauer Straße, wo die Gehwege zum Bezirk Wedding (West- Berlin) und die Häuser zum Bezirk Mitte (Ost- Berlin) gehörten, in den Grenzanlagen mit einbezogen, indem man zunächst die vorderen Eingänge und unteren Stockwerke zumauerte. Die Bewohner konnten ihre Wohnungen nur noch von der Hofseite, die in Ost- Berlin lag, betreten. Bereits im Jahre 1961 kam es dann auch zu zahlreichen Zwangsräumungen (nicht nur in der Bernauer Straße, sondern auch in anderen Grenzbereichen).
Von dem Vorsitzenden des Staatrats der DDR, Walter Ulbricht, wurde in einer Fernsehsendung am 18. August 1961 die Errichtung eines antifaschistischen
Schutzwalls als "Maßnahme zur Friedenssicherung" deklariert. In Wirklichkeit war jedoch die Richtung der Mauer eine Reaktion der DDR- Regierung auf die nicht enden wollenden Flüchtlingsströme, die so genannten Republikflüchtigen.
Von 1949 bis 1960 waren insgesamt 2,46 Millionen Menschen in den Westen geflohen, davon viele von Ost- nach West- Berlin.
Allein im Monat Juli des Jahres 1961 betrug die Flüchtlingszahl 30.400 Menschen. Nach dem Mauerbau waren Ost- Berlin und die DDR für West- Berlin zunächst nicht zugänglich.
Durch die Teilung Berlins wurde der Durchgangsverkehr von acht S- Bahnlinien und vier U- Bahnlinien unterbrochen. In Ost- Berlin wurden 13 U- Bahnhöfe von insgesamt 33 vollständig geschlossen. Die Sektoren- und Zonengrenzen um Berlin- West betrugen durchschnittlich 193 Straßen, davon 62 Querverbindungen zwischen West- Berlin und Ost- Berlin.
Die innerstädtliche Mauer bzw. Grenzanlage, trennt von Norden nach Süden betrachtet, folgende Bezirke voneinander:
- Reinickendorf (West) und Pankow (Ost)
- Wedding (West) und Pankow, Prenzlauer Berg, Mitte (Ost)
- Tiergarten (West) und Mitte (Ost)
- Kreuzberg (West) und Mitte, Friedrichshain, Treptow (Ost)
- Neukölln (West) und Treptow (Ost)
Im Jahre 1962 umfasste Berlin eine Fläche von 883,8 km² mit insgesamt 3.279.759 Einwohnern. In West- Berlin lebten 2.207.984 Menschen auf einer Fläche von 54,4%. Das entspricht einer Größe von 481 km². In Ost- Berlin zählten 1.071.775 Einwohner auf einer gesamt Fläche von 45,6%.
Die Bevölkerungsdichte war somit im Westen fast doppelt so hoch wie im Osten.
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