Uwe Timm orientiert sich mit seiner Novelle sehr eng am realgeschichtlichen Kontext. Alle geschichtlichen Ereignisse, welche in seiner Novelle auftauchen, haben auch in der Realität stattgefunden, so zum Beispiel der Tod Hitlers oder die Eroberung Hamburgs durch die Engländer. Sehr authentisch sind auch ein Großteil der Schauplätze, welche Timm in seiner Novelle eingebaut hat, so zum Beispiel die Städte und Gemeinden, das Altersheim, sowie die Brüderstrasse, wo Frau Brückers Wohnung steht, und der Platz (Großneumarkt), auf welchem die Wurstbude von Frau Brücker steht .
Wie es sich mit dem wahren Entdecker der Currywurst verhält, ist leider sehr schwer zu recherchieren. Timm selbst gesteht, dass seine Geschichte nur auf einer "winzigen historischen Authentizität" beruhe, er aber seine erste Currywurst 1947 in Hamburg gegessen haben will. An eben diesem Großneumarkt, an dem in der Novelle die Würste von Lena Brücker zu erstehen sind. Gegen Timms Theorie sprechen allerdings auch einige Fakten. So ist das Patent auf das Rezept der Currywurst in Besitz von Hertha Heuwer aus Berlin, welche die Currywurst und die dazugehörige Soße im Jahre 1949 in Berlin entdeckt haben will, und es sich 1959 patentieren ließ. Eiserner Verfechter dieser Theorie ist Gerd Rüdiger, ein deutscher Schriftsteller, der die Geschichte von Hertha Heuwer in seinem Buch \"Currywurst. Ein anderer Führer durch Berlin\" erzählt. Aus diesen beiden Positionen bildete sich ein regelrechter Streit zwischen Rüdiger und Timm, der eigentlich nie entschieden wurde. Die Presse allerdings sah diesen Streit eher als Marketinggag an und nicht als eine ernsthaft geführte Diskussion: \"Irgendwo lagern wohl noch Restexemplare seines Werks\" schreibt der Spiegel über Uwe Timm. Was nun wahr und was falsch ist, wird wohl nie herausgefunden werden.
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