Charakteristisch für die damalige Zeit ist zum einen das starke Bevölkerungswachstum, aber auch eine Neuverteilung der Macht, bedingt durch den wirtschaftlichen Aufschwung. Trotzdem kann man die damalige Gesellschaft in 3 Klassen unterteilen:
. Das Proletariat:
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fast 70 % der Bevölkerung. Diese Klasse besteht aus Arbeitern deren Zahl stetig zunimmt, besonders in den Städten. Tiefe Löhne, hohe Preise tragen dazu bei, daß ihre Situation schlecht ist.
. Der Mittelstand:
Zum Mittelstand zählen ungefähr 25 % der Bevölkerung. Die Zahl dieser Wohlhabenden nimmt ebenfalls, jedoch langsamer, zu.
. Die Oberschicht und der Adel:
Die Oberschicht besteht aus reichen Großindustriellen, deren Zahl zwar recht klein ist, aber deren wirtschaftliche Macht um so größer ist. Der Adel dagegen ist trotz der Abschaffung seiner Privilegien immer noch im Besitz der politischen Macht.
Diese Gliederung der Gesellschaft erscheint auch in Fontanes Roman. So zum Beispiel Seite 60, bei einem Gespräch zwischen Effi und Innstetten. Effi will von ihrem Gatten mehr über die Kessiner Gesellschaft erfahren. Innstettens Beschreibung ist stark von der damaligen gesellschaftlichen Hierarchie geprägt. Erst erwähnt er den Adel oder "Leute von Familie", was folgt, das sind die Stadthonoratioren (Bürgertum, Prediger, Richter...), dann die Konsuln, und schließlich das was Effi "einfache Leute" nennt. Fontane hat also auch das damalige ständische Denken berücksichtigt, doch wie erscheint der Adel im Laufe des Romans?
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