Dieses Buch, geschrieben 1959 von Günter Grass, ist im "dtv" Verlag erschienen, besticht durch sein unbeschreibliches detailreichtum. Ich konnte mich am Anfang nur schwer in das Buch hineinlesen, da Grass` Schreibstil ein paar Klassen zu hoch für mich war. Nach einigen Seiten konnte ich mich aber einigermaßen an die schwere Lyrik gewöhnen und ich genoss das Buch, das sich durch ein immer wieder kehrendes "Leseverlangen", zeigte. Oskar Matzerath, der Protagonist dieses Buches, beschloss mit drei Jahren mit dem Wachsen aufzuhören. Er beschreibt sein ganzes Leben, als Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt. Er schreibt als Ich - Erzähler und läßt seine Erinnerungen Revue passieren.
Er bekam schon von seiner Geburt an alles mit, somit auch das Erwachsenenleben und deren Streitigkeiten. Er selbst behauptete von sich, ich zitiere:" Ich gehöre den hellhörigen Säuglingen an, deren geistige Entwicklung schon bei der Geburt abgeschlossen ist und sich fortan nur noch bestätigen muss." Als Oskar, gerade frisch aus dem Mutterleib, hörte wie seine Mutter zu ihm sagte, dass er mit drei Jahren eine Blechtrommel bekommen würde, konnte er an nichts anderes mehr denken. Er fieberte dem dritten Geburtstag entgegen und als es soweit war beschloss er fortan nie mehr zu wachsen um sich nicht dem bürgerlichen Bravheitsschema fügen zu müssen. Mit zu Hilfenahme der Blechtrommel konnte er sich an alle Geschehnisse, die in seinem Leben passiert sind, erinnern und durch stetiges und nie enden wollendes Trommeln, in sein Gedächtnis zurückrufen. Angefangen mit seiner Großmutter Anna Bronski, die einem Zündler, namens Alfred Koljaiczek, bei einer Verfolgungsjagd durch einen Kartoffelacker Unterschlupf in ihren vier Röcken bot.
Durch dieses Gewähren in ihrem Rockasyl entstand Agnes, die Mutter von Oskar. Alfred Koljaiczek verschwand gleich nach dem Schwängern Annas und tauchte jahrelang als Flößer unter. Dieser ertrank aber nach einer Verfolgungsjagd in der Weichsel. Seine Großmutter heiratete Gregor Koljaiczek, Bruder des verstorbenen Alfred, um ihrer Tochter eine Familie zu geben. Nach etlichen Jahren heiratete Agnes den Rheinländer Alfred Matzerath und unterhielt gleichzeitig ein Verhältnis mit dem Vetter Jan Bronski, so dass der 1924 geborene Oskar zwei Väter hat. Er wird Augenzeuge der Seitensprünge seiner Mutter und wird schon früh von erotischer Neugierde getrieben.
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