Zuckmayers Drama ist von menschlichen Mitgefühlen und weniger von politischer Tendenz erfüllt. Ein leidenschaftlicher Flieger, der Hitlers General wird, opfert sich für einen Widerstandskämpfer, der der beste Mann unter seinen Offizieren ist, da er dessen Sabotagetätigkeit für berechtigt hält. Der Offizier Oderbruch, begeht die schlimmste Tat, nämlich den Mord an seinen Kameraden. Diese Tatsache gewinnt in der Zeit der Diktatur eines sittlich verwerflichen Regimes jedoch eine ganz andere Bedeutung. Der Mensch Oderbruch, der Böse, der eigentlich das Gute anstrebt widersetzt sich so dem blinden militärischen Gehorsam.
In der Zeit des Nationalsozialismus zwingt das Regime die Menschen gegen ihre moralischen Einstellungen zu handeln und zum Beispiel Völkermord, Freundesverrat zu begehen. Es hat nur wenige Menschen gegeben, die sich gegen die Diktatur auflehnten, diese hatten leider kaum Chancen etwas zu bewirken. Es muss eine schreckliche Zeit gewesen sein, da man durch die Gestapo vor nichts mehr sicher war, man konnte niemandem vertrauen, wurde bespitzelt und musste sich überlegen was man sagt, was man macht. Sobald es auch nur irgendeine Kleinig-
keit gibt, die dem System nicht passt, wird man sofort verhaftet, verhört, wenn man Pech hat in ein KZ eingeliefert, wo man zuerst psychisch und danach physisch zerstört wird.
Man mußte handeln, in den Zeiten des Krieges und das geht so weit, dass man seine eigenen Kameraden umbringt!
Das Regime zwingt Menschen, Dinge zu tun, die heute als unmoralisch gelten. So begeht Oderbruch Kameradschaftsmord, weil er als gute Seele keinen Ausweg aus der Situation mehr weiß.
Zuckmayer verfasste dieses Stück , weil er selbst den Krieg erlebte, er verabscheute den Nationalsozialismus, und wurde als Halbjude sogar verfolgt. Er musste immer wieder vor dem System fliehen, er musste sich von seinen Freunden, Verwandten immer trennen und konnte nichts dagegen unternehmen. Es traute sich niemand etwas zu unternehmen, das Regime war zu stark. Aber im Grunde waren sie nur gemeinsam stark, alleine, waren sie ein Witz, zusammen, eine Kriegsmaschine, ein Völkervernichtungsapparat. Heutzutage können wir froh sein, frei zu sein, unsere eigene Meinung laut sagen und nicht fürchten erschossen zu werden. Hoffen wir nur, dass so eine Zeit nie, nie mehr wieder kommen wird.
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