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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der tod des kleinhäuslers ignaz hajek - die mittleren jahre


1. Drama
2. Liebe

Der von Demütigungen gezeichnete Knecht Josef Hajek reist in sein abgelegenes Heimatdorf im niederösterreichischen Waldviertel, eine halbe Tagesreise mit dem Postbus entfernt, um dem Begräbnis seines kürzlich verstorbenen Vaters beizuwohnen. Im Laufe der Erzählung klärt sich auf, daß sein Vater gar nicht sein Vater war und seine Mutter gar nicht seine Mutter war und Ober-Neuschlag gar nicht sein Geburtsort. Nach seiner Rückkehr in sein "altes, vertrautes Zuhause" wirkt alles völlig fremd für Josef. Das Haus, das Bett auf dem der Vater aufgebahrt war, die ausgeräumte Stube, alles war so als wäre er nie hier gewesen, als hätte er diesen Mann gar nicht gekannt, ihn auch nie gesehen.

Begräbnis und Trauerfeier nehmen dann keinen ungewöhnlichen Lauf außer, daß allen Trauergästen verschwiegen wird, wie Ignaz Hajek gestorben ist, nämlich , daß er Selbstmord verübt hat und sich in der Scheune erhängt hat. Dies wird diskret verschwiegen und ignoriert, denn dem Toten soll ein gutes Gedächtnis bewahrt werden und das Leben wieder seinen gewohnten Gang gehen. Nur Josef hat Schwierigkeiten damit, er findet nicht mehr in den Rhythmus des Alltags zurück, er kann sich aus allem kein rechtes Bild machen und sucht über dem Tod seines Vaters nach seiner eigenen Herkunft. Doch auch dies gelingt ihm nicht,. Keiner kann ihm helfen seine Herkunft zu rekonstruieren.

Das Buch schließt damit, daß Josef für den es in seinem alten Heimatdorf keine Perspektiven für die Zukunft gibt, seine (Zieh)-Mutter verläßt und sein Glück anderswo versuchen will. Er sagt zwar zur Mutter er würde zurückkehren, aber es läßt sich schließen, daß Josef dieses Kapitel seines Lebens nur noch beenden will.

5.1. Die mittleren Jahre

Als einziges Kind einer armen Bauernfamilie im niederösterreichischen Waldviertel stehen dem Bauern Gruber nur wenige Möglichkeiten zur Verfügung seine Träume zu verwirklichen. Der Beruf des Vertreters, der ihn so sehr interessiert hätte, kommt doch nicht in Frage, weil dieser zuviel Zeit beanspruchen würde und er dann die Wirtschaft aufgeben müsse. So mußte er auch diesen Plan fallenlassen. Die einzige Hoffnung scheint ein Arbeiterjob bei der Voest zu sein. Nach dem Bundesheerdienst seines Sohnes Karl will der Bauer Gruber sofort seinen Job antreten während der Sohn sich in die Wirtschaft einarbeitet. Außerdem könne die Wirtschaft sowieso einen kleinen Nebenerwerb gut gebrauchen. Auch sein Sohn war glücklich mit der Entscheidung des Vaters, denn schon seit seiner Kindheit an wollte er einmal den elterlichen Hof übernehmen. Alles schien zu kommen wie er es sich immer gewünscht hatte, die Wirtschaft übernehmen, heiraten, Kinder kriegen,...

Eines Tages fragte der Wirt des einzigen Gasthauses im Dorf den Bauern ihn doch in die Stadt zu einem Heilpraktiker zu fahren. Alle hatten sie gehört von den genauen und zutreffenden Diagnosen dieses Heilpraktikers. Um so erstaunter waren sie, als ihnen der Mann nur durch ein Rohr in die Auge sah und dem einen Nierensteine diagnostizierte, dem anderen Verkalkung und dem Bauern Krebs. Er gab ihm ein Fläschchen Medizin mit die er zu nehmen hätte und wenn sie fertig wäre solle er sich neue beschaffen. Doch der Bauer und seine Freunde konnten nur lachen über die Diagnosen des Arztes, doch die Medizin beschloß er trotzdem zu nehmen. Als es dem Bauern plötzlich schlechter zu gehen scheint denkt er wieder an den Arzt, verwirft die Gedanken an die Krankheit jedoch wieder und tritt seine neue Arbeit an. Als die Probleme zu Hause immer schlimmer werden und Sohn Karl droht auszuziehen, gibt der Bauer die Arbeit bei der Voest wieder auf und widmet sich dem Bauernhof. Die Krankheit wird aber immer akuter und Gruber muß in der Arbeit am Hof sehr zurückstecken, was ihm eigentlich gar nicht paßt. Immer schlimmer wird die Krankheit die Krankheit und bald kann der Bauer nur noch im Bett liegen und gar keine Arbeit mehr verrichten. Mehr und mehr wird er zu einer großen Belastung für seine Familie, vor allem für seine Frau die ihn täglich zu pflegen hat. Als auch noch das Gehöft der Familie ein Raub der Flammen wird bricht die Person des Bauern vollends und es geht fast nur noch abwärts mit ihm. Immer weiter und weiter schreite der Krebs voran und dem Bauern Gruber geht es von Tag zu Tag schlechter und er ist dem Tod .

Am Ende des Buches lebt der Bauer Gruber zwar noch, doch der Autor läßt keinen Zweifel daran, daß das Leben und Leiden des Bauern nur noch von kurzer Dauer sein kann, daß er bald sterben wird.

5.1.2. Der Tod des Kleinhäuslers Ignaz Hajek - Die mittleren Jahre - Nachbearbeitung

Josef Haslinger beschreibt in den Erzählungen "Tod des Kleinhäuslers Ignaz Hajek" und "Die mittleren Jahre" das Leben auf dem Lande in bäuerlichem Milieu. Ein Dorfleben mit dem Realitätenkram eintöniger Alltäglichkeit.

Die Erzählung führt in die entlegensten Bezirke einer Sozialgeschichte der österreichischen Provinz, dokumentiert wie zwei Weltkriege ein Familiengeschick mitbestimmen, die Industralisierung unaufhaltsam auf dem Lande Einzug hält,..

Der Tod und das Begräbnis Ignaz Hajeks bringen eine Generationsablöse zwischen Ignaz Hajek und Josef Hajek, zwischen Vater und Sohn, die beide unter der übermächtig rabiaten Person des Großvaters, eines ehemaligen Dragoners leiden, der seinerseits aus dem Böhmischen zugereist war. Hier zählt der einzelne nur bedingt: seine Familie, sein Hof, seine Arbeit sind stärker.

Es ist eine Geschichte vom Leben und Sterben des kleinen Mannes, den lebenslange Dienstabhängigkeit, Gnadenerweise von Größeren und Mächtigeren und schließlich Krankheit gebeugt haben, bis er sich schließlich in der Scheune erhängt hat.

Das Thema der zweiten Erzählung ist ein ähnliches: sie erzählt die Geschichte des Bauern Gruber, der nach einem mühseligen, der Bewirtschaftung des Hofes und seiner achtköpfigen Familie gewidmeten Dasein knapp fünzigjährig an Krebs stirbt. Erzählt wird der Leidensweg des Bauern Gruber. Erst der lange Kampf um Wohlstand, gezeichnet von Versuchen die ländliche Isolation zu durchbrechen, dann der lange, grausame Leidensweg, gezeichnet von vielen körperlichen, geistigen und auch familiären Rückschlägen.

Zwei Erzählungen die aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Zum einen über die Isolation der bäuerlichen Gesellschaft im Buch und der Beziehung zur Gegenwart, zum anderen über das Leben und Sterben des kleinen Mannes, gezeichnet von Knechtschaft, Verachtung und Unterdrückung. Im Großen und Ganzen ein interessantes Buch das zum Nachdenken und Überdenken heutiger und damaliger Gesellschaftsformen anregen sollte.

 
 

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