Zugang
Am Beginn hatte ich meine Schwierigkeiten mich an die irischen Angewohnheiten zu gewöhnen. Der Stoff ist so interessant, daß man selbst bei diesem Buch, es hat immerhin 800 Seiten, nicht den Faden verliert. Ich hatte immer das Gefühl weiterlesen zu wollen. Dadurch, daß ich dieses Buch während der Schulzeit gelesen habe, lies ich es auf viele Etappen. An schulfreien Tagen verschlang ich Seite um Seite und ich befand mich für einen kurzen Zeitraum in Lough Glass oder bei Lena in London.
Verständnis
Verständnisprobleme hatte ich keine. Ich konnte mir mein eigenes Bild über die einzelnen Figuren machen. Einige Probleme verstand ich, andere wiederum nicht, weil ich sie nicht nachvollziehen konnte und mich in die Lage dieser Person nicht hineinversetzen konnte. Ich versuchte mich in einige Personen hineinzuversetzen und mit jeder Seite lernt ich die Menschen in Lough Glass besser kennen.
Der Roman beginnt im Jahre 1952 (und Folgende) und ich habe beobachtet, daß sich einige Dinge geändert haben, doch ich mußte auch feststellen, daß sich manches überhaupt nicht verändert hat und daß das eine oder andere Problem noch immer in unserer Gesellschaft vorhanden ist. Zum Beispiel das Vorurteil gegenüber unehelichen Kindern.
Wirkung
Ich habe viel über die Entscheidung Helen McMahons nachgedacht und ich bin der Meinung, daß sie richtig gehandelt hat, jedoch hätte sie vielleicht auch schon damals erkennen müssen, welche Spielchen Louis mit ihr treibt.
Auf alle Fälle hat sie den Verlust, Louis an eine andere Frau zu verlieren viel leichter überwunden, als hätte sie damals ihr Mann in Lough Glass verlassen. In Lough Glass hatte sie nie eine richtige Arbeit und man ließ sie
nie spüren, daß sie wirklich gebraucht wird.
In London hat sie der Agentur Miller einen neuen Touch verliehen und hat das ganze Büro umgekrempelt, sie wurde wirklich gebraucht und das wußte sie. Nach der Trennung mit Louis hat sie sich in ihre Arbeit gestürzt und sie hatte keine finanziellen Probleme, da sie ihr eigenes Einkommen hatte.
Genau das war nämlich das Problem der Frau, im Allgemeinen. Es verbessert sich in der heutigen Zeit, denn immer mehr Frauen sind bemüht trotz Familie und Kinder ihren Beruf weiter ausüben zu können. Das ist meiner Meinung auch ganz richtig, denn durch das eigene Einkommen ist man vom Partner in gewisser Weise unabhängig.
Wertung
Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen und kann es nur weiterempfehlen. Der Roman wurde aus dem Englischen von Christa Prummer - Lehmair, Gerlinde Schermer - Rauwolf und Robert Weiß übersetzt. Ich glaube jeder, der ihn gelesen hat, ist begeistert. Mit Sicherheit wird dieses Buch bevorzugt von Frauen gelesen, denn verlassen und verlassen werden spielt meines Erachtens eine große Rolle im Leben einer Frau.
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