Die Handlung spielt in der ruinierten und bankrotten Kleinstadt Güllen. Es kann nur noch die Milliardärin Claire Zachanassian helfen, welche vor Jahrzehnten die Stadt verlassen hat und ihr jetzt einen Besuch abstattet. Alfred Ill, ein angesehener Lebensmittelhändler, der mit Zachanassian befreundet war, soll sie dazu bringen, ihre Millionen herauszurücken. Die Güllener bereiten ihr einen großen Empfang. Kurz nach ihrer Ankunft unterbreitet Claire Zachanassian der Stadt ein Angebot: Sie bietet eine Milliarde, für die Gerechtigkeit. Sie meint damit den Tod von Ill, der sie in ihrer Jugend geschwängert und dann verlassen hatte. Doch der Bürgermeister lehnt ab.
Trotzdem gerät Ill in Panik, denn er weiß, daß einer ihn, angesichts der gewaltigen versprochenen Geldmenge, töten wird. Als er weder bei der Polizei, dem Bürgermeister noch beim Pfarrer Hilfe findet, entschließt er sich die Stadt zu verlassen. Ill kann jedoch vor lauter Angst nicht den Zug besteigen. Niemand hält ihn zurück, doch der Druck ist so stark, daß Ill in sich zusammenbricht.
Ill verzweifelt und resigniert. Alle Güllener machen Schulden, in der Erwartung, daß Ill bald sterben wird. Auch die Einstellung zu Ill ändert sich. Er wird vom beliebten, designierten Bürgermeister, zum verachteten Verbrecher. Einige Tage später beraumt der Bürgermeister eine Gemeindeversammlung an, bei der über das Angebot Frau Zachanassians, entschieden werden soll. Zuvor legt er Ill nahe, sich selbst zu töten, doch Ill lehnt den Selbstmord mit der Begründung, daß die Güllener seine Richter sein müßten, ab. Aus den Städten kommen Heerscharen von Reportern zu dieser Versammlung, in der Gemeinde schließlich, daß Angebot von Claire Zachanassian annimmt. Nicht des Geldes, sondern der Gerechtigkeit wegen und aus Gewissensnot, wie es heißt. Nach der Versammlung wird Ill ermordet, die Güllener sind um eine Milliarde reicher und Frau Zachanassian reist zufrieden mit dem Sarg Ill's ab.
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