Biographie:
12.2.1809 wird Charles Robert Darwin im Erscheinungsjahr der \"Zoologischen Philosophie\" Lamarcks (1.
Evolutionstheorie) als fünftes Kind einer Arztfamilie in Shrewsbury, England geboren. Sein
Großvater war der englische Arzt und Naturforscher Erasmus. Erasmus spekulierte über die Anpas-
sung und Änderung der Arten und über eine Abstammungslehre, welche Darwin, sein Enkel,weiterent
wickelte.
1825 beendet Darwin seine Schulzeit und beginnt in Edinburgh ein Medizinstudium, das er bald wieder
abbricht.
1828 beginnt er Theologie zu studieren. Er befaßt sich vor allem mit naturwissenschaftlichen Unter-
suchungen.
1831 plant die britische Admiralität eine Expedition mit dem Dreimaster \"Beagle\" in südamerikanische
Gewässer. Darwin nimmt als unbezahlter Naturforscher an der Reise teil.
Darwin hatte die Aufgabe die Vegetation, Land und Bewohner zu studieren und Informationen zu
sammeln. Kapitän Fitzroy erhoffte sich durch Darwin die Bestätigung der biblischen Schöpfungs-
geschichte.
Darwin hatte große Freude an seiner Arbeit und auf einer Landexkursion fand er fosslie Skelett-reste
von neun Großsäugetieren, die er zu Hause in England auswertete und ein großer Beitrag zu seiner
Evolutionstheorie waren.
1836 endet die Reise in Falmouth
1839 wird Darwins erstes Buch veröffentlicht: der Reisebericht \"Journal and Remarcks\".
1842 verfaßt Darwin eine Skizze seiner Artentheorie.
1845 erscheint \"Journal of Researches\", die zweite Ausgabe seines Reiseberichtes.
1855 erläutert Alfred Russel Wallace in einem Aufsatz seine Vorstellungen über die Entstehung neuer
Arten. Darwin findet seine eigenen Ansichten bestätigt.
1856 beginnt Darwin auf Anraten Lyells mit seinem Werk \"Die Entstehung der Arten\"
1858 erhält Darwin eine Brief von Wallace mit einem Manuskript der Darstellung einer
Evolutionstheorie, die weitgehend mit der Darwins übereinstimmt. Angeregt durch Haeckel baut er
seine Theorie von der Abstammung des Menschen aus Þ Darwinismus.
1859 \"Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl\" erscheint.
1871 \"Die Abstammung des Menschen und die natürliche Zuchtwahl\" wird veröffentlicht.
26.4.1882 stirbt Darwin. Er wird in Westminster Abbey bei London beigesetzt.
Darwinismus:
Von Charles Darwin begründete Lehre der Arten Þ Abstammungslehre. Darwin nimmt an, daß die zu große Nachkommenzahl der Lebewesen zu einen Konkurrenzkampf (\"Kampf ums Dasein\") führt, bei dem nur die am besten angepaßten überleben. Diese vermehren sich, so daß eine allmähliche Umbildung der - früher für konstant gehaltenen - Arten und eine Höherentwicklung erfolgt.
Geschichtliche Entstehung der Evolutionstheorie:
Bis weit in die Neuzeit hinein nahm man in Einklang mit der biblischen Schöpfungsgeschichte eine Konstanz der Arten an. Erst Ende des 18. Jh. mehrten sich die Stimmen für eine Veränderlichkeit der Arten. Lamarck faßte die in den Bauplänen zu erkennende Stufenfolge der Organismenreiches als Ausdruck einer Stammesentwicklung auf. Triebfeder dieser Entwicklung sollte ein Vererbung erworbener Eigenschaften sein. Lamarck gelang es jedoch nicht, sich gegen die Autorität Cuviers durchzusetzen.
Curvier leugnete jede Stammesentwicklung. Dem inzwischen durch Fossilfunde aufgedeckten Sachverhalt, daß in früheren Erdepochen Organismenwelten niederer Organisation gelebt haben, begegnete er durch seine Katastrophentheorie: Nach Auslöschung der Pflanzen- und Tierwelt bestimmter Erdperoiden durch weltweite Katastrophen, sollte eine erneute Besiedlung der Erde durch einen neuen Schöpfungsakt erfolgt sein. Darwin verhalf mit seinem Werk \"On the Origin of Species by Means of Natural Selection\", in dem er ungeheures Tatsachenmaterial, von seiner Weltreise mit der Beagle, zusammentrug, dem Abstammungsgedanken zum Siege.
Um die Jahrhundertwende erfolgte auf Grund von Erwägungen, die vorwiegend an den Philosophen Driesch und den Genetiker Johannsen geknüpft sind, eine Abkehr von der Selektionstheorie Darwins. In den letzten Jahrzehnten gewann der dem neuesten Forschungsergebnissen angepaßte Darwinismus wiederum an Bedeutung. Er gilt heute als einzige wissenschaftlich fundierte Theorie zur Deutung des Entwicklungsgeschehens.
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