Charakterisierung von Michael
r /
r />
Michael spielt in dem Roman " Der Vorleser" von Bernhard Schlink die männliche Hauptrolle, die sich in eine ältere, erfahrene Frau verliebt.
Im ersten Kapitel erfährt man viel Allgemeines über Michael. Sein vollständiger Name ist Michael Berg. Er ist 15 Jahre alt und Schüler. Er hat drei Geschwister, davon ein großer Bruder und eine kleine Schwester. Sein Vater ist ein Philosophieprofessor, über seine Mutter werden keine Angaben gemacht. Als er in diesem Alter an Gelbsucht erkrankt , ändert sich sein Leben schlagartig. Er verliert den Kontakt zu seinen Mitschülern und verpasst sehr viel in der Schule, daher zieht er sich zurück und wirkt nach außen hin unsicher. Er befindet sich mitten in der Pubertät, das erkennt man daran, dass er viel an sich selbst herumnörgelt. Er hat kein großes Selbstvertrauen, denn er bezeichnet sein Äußeres eher negativ ( zu lange, dünne Arme, strubbeliges Haar, seine Brille sei ein billiges "Kassenmodel").
Auch seine Phantasien und nächtlichen Träume von Hannah sind Indizien für seinen pubertären Entwicklungsstand.
In der Beziehung mit Hannah baut er eine Distanz zwischen ihm und seinen Eltern auf, da er meint, die ersten sexuellen Kontakte würden den Abschied vollziehen. Er ist außerdem nicht ehrlich zu seinen Eltern und belügt sie, um sich mit Hannah zu treffen.
Er wird immer abhängiger von Hannah. Immer lässt sie ihn im Glauben, er hätte die Schuld zu tragen, sodass er diese auch übernimmt. Er wird jedoch durch ihre Beziehung auch ein wenig selbstbewusster in Bezug auf Gleichaltrige.
Als Hannah ihn verlässt kapselt er sich zuerst vollkommen von anderen Leuten ( wie Familie) ab, um nicht noch einmal so verletzt zu werden.
Im zweiten Kapitel ist Michael kein Schüler mehr, sondern studiert Jura. Als er Hannah wiedertrifft, sieht er sich mit der Vergangenheit konfrontiert und er wird wieder an die Schuld erinnert, die ihn belastet, wegen Hannahs plötzlichen Verschwindens.
Außerdem trifft ihn ein großer Schock, eine Verbrecherin geliebt zu haben. Er scheitert an dem Versuch Verstehen und Verurteilen zu wollen. Er will nicht einsehen, dass er sich so in seiner Hannah getäuscht hatte.
Als er hinter das Geheimnis kommt, dass Hannah Analphabetin ist, steht er in dem Konflikt mit dem Richter oder Hannah zu reden. Er ist so starkem psychischen Druck ausgesetzt, dass er sich nicht entscheiden kann zu handeln.
Nach dem Prozess geht Michael eine Beziehung mit Gertrud ein, in der er immer zwischen dieser und Hannah vergleicht, ihm fällt dabei nicht auf, dass seine Verbindung zu Gertrud so scheitert.
Er verhält sich bewusst gesundheitsschädigend, er fährt zum Beispiel in den Ski-urlaub, obwohl er kein guter Ski-fahrer ist und jagt auf den höchsten Pisten Fortgeschrittenen her.
Seinen nächsten Frauen erzählt er von Hannah, aber auch diese nehmen nicht an seiner Vergangenheit teil.
Michael resigniert daher in der Aufarbeitung seiner Probleme und beginnt sich ( über die Kassetten) wieder Hannah zuzuwenden. Er gibt ihr eine "Nische" in seinem Leben.
Als er einen Brief von ihr erhält durch den erfährt, dass sie Lesen und Schreiben gelernt hat, ist er sehr erfreut. Er liest ihr allerdings weiter vor und baut so wieder ein Ritual auf, durch das eine neue Bindung zu Hannah entsteht. Aber diesmal hat er die Kontrolle der Beziehung und sagt, wie weit er geht. Das gibt ihm ein gewisses Gefühl von Macht. Diese Macht scheint zuerst bedroht, als die Gefängniswärterin ihn auffordert sich um Hannah zu kümmern. Er stimmt jedoch zu und entwickelt nach geraumer Zeit ein Gefühl von Verantwortung für sie. Er sieht nicht mehr die Frau in ihr, die er einst geliebt hatte.
Als Hannah sich umbringt fragt Michael sich, ob er die Schuld zu tragen hat.
Durch die letzte Begegnung, wo er sie tot sieht, wird ihm klar, dass sie sein ganzes Leben bestimmt hat.
|