Bernd Heinrich Willhelm von Kleist wurde am 18. Oktober 1777 in Frankfurt an der Oder geboren. Er ist der Sohn des Offiziers Joachim Friedrich von Kleist und dessen zweiter Frau Juliane Ulrike von Kleist, geborene von Pannwitz, die im Jahre 1793 starb. Heinrich von Kleist hatte noch zwei Stiefschwestern, drei Schwestern und einen Bruder. Kleist wurde zuerst von einem Hauslehrer, der Christian Martini hieß, erzogen. Seine Kindheit war Typisch bis zum frühen Tod seines Vaters im Jahr 1788. Nachher lebte Kleist beim Prediger Samuel Heinrich Catel, um seine Erziehung fortzusetzen. Hier besuchte er das französische Gymnasium.
1792 ging Kleist zum Militär. Er nahm am Rheinfeldzug teil und wurde im Jahr 1797 zum Leutnant befördert. Zwei Jahre später schrieb er seinen ersten Aufsatz, der "Aufsatz, den sicheren Weg des Glücks zu finden" hieß. Diese frühere Schrift behauptet die Ideen der Aufklärung, besonders die von Vernunft und Tugend. Obwohl Kleist der Sohn eines Offiziers war, fand er im Militär keine Erfüllung und im Jahr 1799 verließ er das Militär. Kleist studierte statt dessen an der Universität Frankfurt, wo seine Hauptfächer Mathematik und Physik waren. Hier, im Jahr 1800, verlobte er sich mit Wilhelmine von Zenge. Kleist verließ nach einem Jahr die Universität. Er machte eine reise nach Würzburg. Als er nach Berlin kam, suchte er keinen Beruf. Im Jahre 1801, nachdem er die Philosophie von kant gelesen hatte, erlebte Kleist seine erste Gemütskrise. Kleist hatte immer der Vernunft den höchsten Wert gegeben, aber er fühlte, dass es etwas Anderes gab. Kleist suchte durch eine Reise Trost. Er ging zuerst nach Paris, später nach Frankfurt am Main und in die Schweiz. Hier las er Rousseau, der ihm eine andere Perspektive gab. Aber während er von Berlin Weg war, machte Wilhelmine einen Entschluss. Sie wollte keine arme Frau sein und löste ihre Verlobung auf.
Im Jahre 1802, als er in der Schweiz war, schrieb Kleist sein erstes Drama, "Die Familie Ghonorez". Der Ort wurde später von Spanien zu Deutschland verlegt und damals wurde der Titel zu "Die Familie Schroffenstein" auch geändert. Die Endschrift wurde im November 1802 veröffnet. In der Schweiz hatte Kleist auch seinen ersten Anfall.
Zwischen den Jahren 1802 und 1804 reiste Kleist nach Jena, Weimar und Ossmannstedt. Als er in Weimar war, lernte er Goethe und Schiller kennen. Im Januar 1803 las Kleist, Christoph Wieland in Ossmannstedt seine neue Tragödie, "Robert Guiskard", vor. Wieland billigte sein neues Werk. Dann ging Kleist nach Leipzig, Dresden und am Schluss Paris, wo er in eine zweite Depression hineingerissen wurde. Er verbrannte das Manuskript von "Robert Guiskart", das die Arbeit von 500 Tagen und Nächten bedeutete. Überwältigt versuchte er, zum französischen Militär zu gehen. Endlich musste er nach einem körperlichen Zusammenbruch ins Krankenhaus.
Im Jahre 1804 kam er zurück nach Berlin. Hier war Kleist beim Finanzminister Altenstein beschäftigt. Im selben Jahr prämierte an der Bühne in Graz "Die Familie Schroffenstein". 1805 ging er nach Königsberg, um seine Arbeit und Erziehung fortzusetzen. Er studierte Ökonomie und schrieb weiter. Die folgenden zwei Jahre waren für Kleist sehr furchtbar. Er schrieb "Der zerbrochene Krug", im Jahre 1806, "Amphitryon", im Jahre 1807"Die Marquise von O...", im Jahre 1808 "Das Erdbeben in Chili", im Jahre 1808 und einen Aufsatz, der "Über die allmächtigeVerfertigung der Gedanken beim Reden" hieß. Er fing auch "Penthesilea", im Jahre 1808 und "Michael Kohlhaas", im Jahre 1808 an. Die ganze Zeit war er aber immer krank.
Im Jahre 1807, als die Franzosen Berlin besetzten, wurde Kleist als verdächtiger Spion verhaftet. Sechs Monate lang wurde er im Gefängnis in Paris eingesperrt. In dieser Zeit veröffentlichte Adam Müller, ein Freund von Kleist, "Amphitryon". Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ging Kleist nach Dresden, wo Müller ihm die literarische Welt zeigte.
Im Januar 1808 produzierten Kleist und Müller die erste Nummer der Zeitschrift "Phöbus". Darin erschien in den folgenden Monaten viele von Kleists Werken. Goethe inszenierte im März in Weimar seine Komödie "Der zerbrochene Krug", aber sie war ein unbestrittener Misserfolg. Damals begann aber der deutsche Widerstand gegen Napoleon, der Kleist dazu anspornte, politische und nationalistische Werke zu schreiben. Nach einem Jahr ging "Phöbus" zu Ende, meistens, weil sie nicht genug Unterstützung von anderen Dichtern und den Lesern erhielt. Kleist reiste weiter nach Österreich und Prag und kam mittellos nach Frankfurt an der Oder zurück. Er blieb aber nicht lang und reiste bald nach Dresden und Prag, wo er "Prinz Friedrich von Homburg" anfing.
Im Jahr 1810 lebte Kleist noch einmal in Berlin. Hier predigte Kleist vom 1. Oktober bis 30. März die erste Tageszeitung Berlins, "Berliner Abendblätter". Die Zeitung hatte aber nur eine Kurze Laufzeit, währenddessen sie vielen Zensurschwierigkeiten begegnete. Ein Paar von Kleists Dramen wurden in Wien und Bamberg inszierten, so wie "Das Kätchen von Heilbronn" im März 1810, sie wurden aber noch nicht in Berlin aufgenommen. Kleist bat den König um ein Amt oder Geld, aber er bekam keine Antwort. Auch im März 1810 vollendete Kleist "Prinz Friedrich von Homburg", und er widmete es der Prinzessin Marianne, aber das Drama mochte sie nicht. Kleist hatte noch einmal keine Aussichten.
Im Jahr 1811 lernte Kleist einen unheilbare kranke Frau kennen. Sie litt an Krebs und hieß Henriette Vogel. Henriette bat Kleist sie zu töten. Am Wannsee erschoss Kleist Henriette Vogel und sich. Er starb am 21. November 1811.
Heinrich von Kleist war ein prächtiger Autor der Romantik. Seine Dramen und Kurzgeschichten bekommen heutzutage Ruhm. Die Kunst von Kleist unterschied sich aber von der Kunst anderer Autoren dieser Zeit. Sie waren oft dunkel und doppelsinnig. Wir können die Gründe für sein tragisches Leben in seinen Werk sehen. Kleist kämpfte viel mit den Ideen der Vernunft und des Gefühls und als Folge sind seine Dramen oft kompliziert. Er kümmert sich um das Schicksal und Chaos und die beiden koexistieren in seiner Kunst und in seinem Leben.
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