Shen Te: gutmütig; naiv; tut alles für andere, ohne an ihren eigenen Verlust zu denken; uneigennützig; zu selbstlos; durch und durch guter Mensch, egal in welche Situation sie kommt, sie trifft die Entscheidung, die als gut angesehen wird; schwach, weil sie nicht nein sagen kann; verletzlich, z.B. da sie sehr starke Gefühle für Sun hat, der sie enttäuscht; lässt sich von anderen ausnutzen;
Shui Ta: eiskalter Geschäftsmann; egoistisch; besitzt die Stärke, die Shen Te fehlt, Entscheidungen zu treffen, die für einen selber gut sind, einmal abgesehen davon, was sie für andere bedeuten; kann sich durchsetzen; geht seinen eigenen Weg;
Problematik
Bertolt Brecht prangert an, dass die Götter selber machtlos sind, Dinge auf dieser Welt zu verbessern und nicht einmal wissen oder im Bilde sind, was auf dieser Welt wirklich passiert
(sind erstaunt, dass Shen Te Shui Ta ist).
Bertolt Brecht erörtert auch ganz genau die Frage, wie weit es einem Menschen auf der Welt möglich ist gut zu sein, ohne daran selber zu Grunde zu gehen, weil er zu gutmütig ist und von seinen Mitmenschen auf Grund dieser Gutmütigkeit nur ausgenützt wird und in den finanziellen Ruin gestürzt wird.
Er verwendet zwei Charaktere, die sehr übertrieben dargestellt sind, die er einer Person gibt, um dem Leser ganz genau zu zeigen, wer in der Lage ist, etwas in dieser Welt zu erreichen, im Buch ist das Shui Ta, damit zeigt Bertolt Brecht auch gleich in was für einer kalten und von materiellem Denken beherrschten Welt wir heutzutage Leben; demnach ist es einer wirklichen guten Person, Shen Te, unmöglich nach all den Werten, nach denen wir alle eigentlich streben sollten, in dieser Welt zu leben, weil sie von der gierigen Gesellschaft einfach überrollt wird.
Auch spricht er die Vorurteile gegenüber bestimmten Berufen an, z.B. ist Shen Te keine respektable Frau in den Augen der Hausbesitzerin der Mi Tzü, weil sie einmal eine Prostituierte war.
In Bertolt Brechts Werk sind die kleinen, armen Leute (z.B. Shen Te oder Wang, der Wasserverkäufer), ganz abgesehen von ihrem Beruf (z.B. ist Shen Te eine Prostituierte, was für viele, aber nicht für Brecht bedeutet, dass sie ein schlechter Mensch sei, weil sie sich und körperliche Liebe verkauft), diejenigen, die das Gute verkörpern und die Reichen, die die Macht haben ( z.B. Shui Ta, die Hausbesitzerin Mi Tzü oder der Babier), die die das Böse verkörpern, was sicher auf seine politische Überzeugung als Kommunist zurückzuführen ist.
Eigene Meinung
Mir selbst hat das Werk sehr gut gefallen, denn Brecht arbeitet sehr gut die Schwächen und auch Stärken der Menschen heraus. Er übertreibt, in seiner Art zu schreiben, diese Charakterzüge, wobei er aber jedem ermöglicht ihn selbst ganz genau zu verstehen, d.h. in diesem Werk ist es ganz ausgeschlossen, einen Charakter anders zu deuten als Brecht es beabsichtigt hat. Außerdem ist das Stück in einem leichtverständlichen Deutsch geschrieben, so dass es für jedermann zugänglich ist, was wiederum zeigt, dass Brecht so viele wie möglich Menschen ansprechen wollte, es ihm ein wirkliches Bedürfnis war die Menschen wach zu rütteln.
Er kritisiert sehr stark und regt damit an über die Gesellschaft, in der wir leben nachzudenken, d.h. es ist nicht nur ein Stück, das einen vielleicht eine Stunde lang beschäftigt, sondern das man mitnimmt und darüber nachdenkt, prüft wie man selber ist und inwiefern Brecht mit seiner Weltanschauung recht hatte.
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