Ein Hirsch aus einem Schlupfwinkel im Wald aufgescheucht, damit er der drohenden Ermordung durch den Jäger flüchtet, floh in blinder Furcht in das nächste kleine Dorf und versteckte sich in einem günstig gelegenen Rinderstall. Ein Ochse sprach zu dem Versteckten:" Was fällt dir denn ein, Unglücklicher, der du selbst in den Tod rennst und du vertraust dein Leben dem Dach eines Menschen an?"
Aber jener flehte und sagte:" Sei mit eurer Art sparsam, wenn es Gelegenheit gibt werde ich wiederum ausbrechen."
Den Zeitraum des Tages löst die Nacht durch Wechsel ab. Der Knecht (Ochsentreiber) bringt Laub herein, doch er sieht so weit nichts. Alle Knechte kommen und gehen, doch niemand nimmt es wahr, es geht auch der Verwalter vorüber, doch auch jener merkt nichts. Da freute sich der Hirsch und beginnt den Ochsen zu danken, dass sie ruhig gehandelt haben. (dass sie sich ruhig verhalten haben) und weil sie Gastfreundschaft ihm boten in widrigen Zeiten.
Da antwortete einer:" Jedenfalls wünschen wir dich wohlbehalten, doch jener der hundert Augen hat, wenn der kommt, so befindet sich dein Leben in großer Gefahr." Inzwischen kam vom Speisen der Herr selbst, und, weil er die Rinder in einem verwahrlosten Zustand gesehen hatte trat er an die Krippe:" Warum ist zuwenig Laub da? Stroh fehlt. Die Spinnweben wegzunehmen ist zu viel Arbeit?" Dann untersucht er jedes einzelne und er sieht auch das hohe Geweih des Hirschen, er befiehlt nachdem das Gesinde zusammengerufen war das Tier zu töten.
Die Fabel gibt zu erkennen, dass der Herr in seinen eigenen Sachen am meisten sieht.
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