1. Bertolt Brecht allgemein
Am 10. Feburar 1898 wurde Eugen Bertolt Friedrich Brecht als Sohn des Angestellten Bertolt Friedrich Brecht (1869-1939), welcher später zum Direktor einer Papierfabrik aufstieg, und dessen Frau Sophie (1871-1920) in Augsburg geboren. Zwei Jahre später wurde Brechts Bruder Walter geboren.
Im Alter von sechs Jahren wurde Brecht in die Volksschule in Augsburg eingeschult. 1908 wechselte er auf das Königlich Bayerische Realgymnasium. In Augsburg verbrachte er somit seine Kindheit sowie seine Jugend, welche musikalisch, schauspielerisch und literarisch geprägt war. Bereits mit 15 Jahren schrieb Bertolt Brecht sein erstes Stück, welches in einer Schülerzeitung erschien. 1917 beendete er mit einem Notabitur die Schule und schrieb sich an der Ludwig-Maximilian-Universität München ein.
Seit 1918 begannen seine Studien der Naturwissenschaften, der Medizin und vor allem der Literatur. Diese wurden jedoch durch seine Militärszeit, in welcher er Sanitätssoldat in einem Reservatlazarett war, unterbrochen. In dieser Zeit bestätigte sich seine Ablehnung des Krieges, die sich bereits nach patriotischen Anfängen ankündigte. In diesem Jahr schrieb Brecht sein erstes Drama "Baal".
Die folgenden Jahre seines Lebens sammelte er bei berühmten Autoren wie Thomas Mann und Lion Feuchtwanger, neue Erfahrungen. Bertolt Brecht schaffte mit der Uraufführung 1922 seines von Krieg, Heimkehr und Revolution handelndes Stück "Trommeln in der Nacht" an den Münchner Kammerspielen seinen Durchbruch. Im November des gleichen Jahres bekam Bertolt Brecht die angesehenste Auszeichnung unter jungen Autoren, den Kleist-Preis, verliehen. 1928 erzielte er mit der "Dreigroschenoper" den größten Theatererfolg der zwanziger Jahre. In der Zeit von 1927- 1929 studierte er intensiv den Marxismus.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich Bertolt Brecht an einem entscheidendem Punkte in der Entwicklung seiner Arbeit, zudem auch die Weiterentwicklung des von ihm konstruierten epischen Theaters gehörte.
2. Bertolt Brecht im Exil Europas
Als 1933 die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, stand Bertolt brecht von nun an auf der Schwarzen Liste der Schriftsteller. Als Antimilitarist (Antimilitarismus= scharfe Ablehnung militärischer Maßnahmen) und Republikaner (Republik= unmonarchische Staatsform) war Brecht den Nationalsozialisten verhasst. Seine Frau, die zudem noch Jüdin war, befand sich ebenfalls in Gefahr. Er flüchtete einen Tag nach dem Reichstagsbrand, am 28.Februar 1933, mit seiner Frau und seinem Sohn nach Prag. Von dort flohen sie über Wien, Zürich und Paris nach Dänemark. Bertolt Brecht wurde am 08. Juni 1935 die deutsche Staatsangehörigkeit durch die Nationalsozialisten aberkannt.
Noch im gleichen Jahr fand die erste amerikanische Aufführung seines Stückes "Die Mutter" in New York statt. Jedoch brachten Theaterleute und Kritiker kein Verständnis für sein episches Theater auf. (Schauspiel mit stark erzählenden Elementen)
1940, als Krieg bevorstand, flüchtete er über Stockholm nach Helsinki. Ein Jahr später gelangte er über Moskau in die USA. Dort lebte er sechs Jahre und seine Abgrenzung verstärkte sich zunehmend. Als Autor brachte er sich nur mühsam durch. Auch die Aufführungen seiner Stücke "Der gute Mensch von Sezuan" oder "Das Leben des Galilei" konnten nichts an seiner derzeitigen Situation ändern. So kehrte er nach Kriegsende im Oktober/ November1947 über Paris nach Zürich zurück. Nachdem er 1938 das Stück "Mutter Courage und ihre Kinder" schrieb, zog Bertolt Brecht mit seiner Frau Helene Weigel nach Ostberlin. Hier fand Brecht die Voraussetzungen, um die praktische Verwirklichung seiner Vorstellung des epischen Theaters durchführen zu können. Theaterleute und Kritiker kamen aus aller Welt (München, Zürich, Paris, London) nach Berlin, um das "Berliner Ensemble" zu sehen. Brecht engagierte dort einen Großteil der besten Schauspielerinnen und Darsteller. Dies wurden seine fruchtbarsten Jahre als Gestalter eigener und anderer Stücke. 1950 erhielten Er und seine Frau nach langem Warten die österreichische Staatsbürgerschaft. Ein Jahr später erhielt Bertolt brecht den Nationalpreis. Des weiteren wurde er mit dem internationalen Stalin- Friedenspreis ausgezeichnet.
3. Bertolt Brechts familiäres Umfeld
Bertolt Brecht wurde von Bertolt Friedrich Brecht, dem Direktor einer Papierfabrik und seiner Frau Sophie in dem bayrischen Augsburg geboren. Er hatte einen jüngeren Bruder Walter. Zwischen den Brüdern lag nur ein Alterunterschied von zwei Jahren.
Im Jahre 1916 traf Brecht seine erste Frau Paula Banholzer. Sie lebten glücklich zusammen und Paula Banholzer gebar im Jahre 1919 ihren gemeinsamen Sohn. Jedoch trennten sie sich kurze Zeit später wieder voneinander. Bereits am 03. November 1922 heiratete er die Opernsängerin Marianne Zoff. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor.
Bertolt Brecht lernte bei der Premiere seines linksorientiertem Stücks "Das Trommeln in der Nacht", Helene Weigel kennen. 1926 wurde er dann zum dritten Mal Vater eines Sohnes aus der Beziehung mit Helene Weigel, und bereits ein Jahr darauf folgte die Scheidung von Marianne Zoff.
Am 10. April 1929 heiratete er Helene Weigel und am 28. Oktober 1930 bekamen sie ein weiteres Kind. Bertolt Brechts und Paula Banholzers gemeinsamer Sohn, fiel im Jahr 1943 als deutscher Soldat an der Ostfront.
Am 14. August 1956 starb Eugen Bertolt Friedrich Brecht an den Folgen eines Herzinfarktes.
4. Bertolt Brechts Mutter Courage
Der Autor des Stücks \" Mutter Courage und ihre Kinder\", Bertolt Brecht, geht 1933 nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland nach Dänemark ins Exil um dort mit anderen Emigranten seine dramaturgische Arbeit fortzuführen versucht. 1939 emigriert er nach Amerika und am Ende des Jahres entsteht \" Mutter Courage und ihre Kinder\", ein Lehrstück in dem es um das Verhalten verschiedener Charaktere im Krieg geht. Die Söhne der Courage sind hier Repräsentanten für bestimmte Charaktereigenschaften.
5. Bertolt Brecht und seine Werke
Dramen:
\"Baal\" (1918)
\"Trommeln in der Nacht\" (1922)
\"Im Dickicht der Städte\" (1924)
\"Leben Eduards II. von England\" (1924 mit Lion Feuchtwanger, nach Marlowe)
\"Mann ist Mann\" (1927)
\"Die heilige Johanna der Schlachthöfe\" (1932)
\"Die Gewehre der Frau Carrar\" (1937)
\"Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui\" (1941)
\"Leben des Galilei\" (1943)
\"Die Gesichte der Simone Machard\" (1943 mit Lion Feuchtwanger)
\"Herr Puntila und sein Knecht Matti\" (1948)
\"Der kaukasische Kreidekreis\" (1949)
\"Die Tage der Kommune\" (1949)
Gedichte und Lieder:
\"Hauspostille\" (1927)
\"Svendborger Gedichte\" (1939)
\"Hundert Gedichte\" (1951)
\"Gedichte, Auswahl\" (1955)
\"Gedichte und Lieder\" (1956)
\"Lieder und Gesänge\" (1957)
\"Gedichte 7\" (1961 ff)
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