Thomas Bernhard, österreichischer Schriftsteller. Sein umfangreiches Prosa- und Dramenwerk, in welchem er einen ganz eigenständigen Stil entwickelte, gehört zur Weltliteratur.
Thomas Bernhard wurde am 10. Februar 1931 in Heerlen (Holland) geboren. Aufgezogen von seinem Großvater, dem Schriftsteller Johannes Freumbichler, avancierte dieser immer mehr zur Leitfigur. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte Bernhard in einem Salzburger Internat, bevor er 1944 als Zögling in eine vom nationalsozialistischen Zuchtideal geprägte Hauptschule eintrat. Bernhards Erfahrungen der Schulzeit und sein Aufenthalt in der Lungenheilstätte Grafenhof (1949-1951) sind in den teils autobiographischen Romanzyklen Die Ursache (1975), Der Keller (1976), Der Atem (1978), Die Kälte (1981) und Ein Kind (1982) eingegangen. Zwischen 1955 und 1957 studierte Bernhard an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg. Er nahm damit den in den vierziger Jahren begonnenen Schauspiel- und Geigenunterricht wieder auf. Nebenbei schrieb er als freier Mitarbeiter des Demokratischen Volksblattes in Salzburg Gerichtsreportagen, Reiseberichte, Theater- und Filmkritiken. Bernhards erster Gedichtband Auf der Erde und in der Hölle (1957) ist trotz der Darstellung existentieller Notsituationen noch stark in einer christlich-tröstlichen Tradition verwurzelt: Er dokumentiert so eindringlich Bernhards Auseinandersetzung mit der Philosophie Blaise Pascals. Zu dieser literarischen Phase gehören auch die Lyriksammlungen Unter dem Eisen des Mondes (1958) sowie die Rosen der Einöde (1959).
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