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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Biographie erich kästners


1. Drama
2. Liebe

Jugendjahre Erich Kästner wurde am 23. Februar 1899 in Dresden geboren. Zur Freude seiner Eltern, welche endlich aus dem täglichen Einerlei herauskamen darum hätte es viel eher lauten müssen, am 23. Februar 1899 wurden Ida Amalia und Emil Erich Kästner geboren.
Der Einfluß des Milieus, in dem ein Kind aufwächst, ist für das ganze Leben entscheidend. Der Vater resignierte im Lebenskampf, aber die Mutter, welche immer mit Hingabe für ihren Sohn da war, meisterte das Leben. Damit genug Geld zur Verfügung stand, vermietete sie ein Zimmer ihrer ohnehin schon sehr kleinen Wohnung. Die Nützlichkeit des Zufalls, daß der erste Mieter ein Lehrer war, leuchtete ihr sofort ein. Die Mutter fühlte sofort, daß dieser Lehrer und seine gezielt ausgesuchten Nachfolger, der richtige Umgang für ihren Sohn waren. Da finanziell von ihrem Mann nicht viel zu erwarten war, ließ sie sich von Näherin auf Friseurin umschulen. Das Schlafzimmer wurde zum Geschäft. Während der Schüler Erich mit Büchern überhäuft wurde, setzte die Mutter alle Phantasie, ihren ganzen Fleiß und ihre gesamte Existenz auf ihren Sohn. Sie ging mit ihm regelmäßig ins Theater, lernte für ihn das Radfahren und machte mit ihrem Sohn Wanderungen.



Da sie die beste Mutter war, wollte Erich der beste Sohn sein. Ihm wurde abverlangt Kind und Erwachsener zugleich zu sein. Vieles was in seinem Leben und seinen Werken zwiespältig erscheinen mag, findet hier seine Erklärung. Erich ist ein Gefangener seines Verantwortungsgefühls und zugleich ein Rebell gegen dessen selbstverständliche Beanspruchung. Und so wurde er ein bindungsscheuer Mensch.

Als der Krieg ausbrach, war Erich im Lehrer-Seminar in Dresden. Er lehnte sich fortwährend gegen Methoden auf, wo man begabte fröhliche Jungen systematisch zu "Untergebenen" umschulte.

Er betrachtete seine Lehrer nun genauer, beobachtete das eingeengte spieß-bürgerliche Milieu in dem sie lebten und dem er einmal angehören sollte und so kam eines Tages eine entscheidende Einsicht hinzu.

Kästner war siebzehn Jahre alt und sollte, da ältere Seminaristen an der Front waren, einer Volksschulklasse Unterricht erteilen. Er bemerkte, daß er nicht lehren sondern lernen wollte, er wollte Neues aufnehmen und um keinen Preis immer wieder Altes weitergeben. Das war eine erschreckende Erkenntnis.
Der Einberufungsbefehl ersparte ihm zunächst eine Antwort auf diese quälende Frage.
Unter den militärischen Ausbildnern trieb ihn ein Sergeant, "Leuteschinder" genannt, bis zur offenen Empörung. Kästner mußte so oft und gründlich strafexerzieren, daß er neunzehnjährig, mit einem schweren Herzleiden ins Lazarett überwiesen wurde. Kurz darauf war der Krieg zu Ende.

Eines seiner ersten Gedichte widmete er ihm:

Wer ihn gekannt hat, vergißt ihn nie.
Den legt man sich auf Eis!
Er war ein Tier. Und er spie und schrie.
Und Sergeant Waurich hieß das Vieh,

damit es jeder weiß.
Der Mann hat mir das Herz versaut.

Das wird ihm nie verziehn.
Es sticht und schmerzt und hämmert laut.
Und wenn mir nachts vorm Schlafen graut,
dann denke ich an ihn.

Student in Leipzig

Was nun? Kästner wußte nur das eine, er wollte nicht mehr Lehrer werden. Dem Zwang erliegt nur, wer sich zwingen läßt. Das hatte er dazugelernt. Er wollte studieren, aber die Mutter war schon fünfzig Jahre alt und konnte ihn finanziell auch nicht mehr so unterstützen.
Und so bekam er vom Kultusministerium, in der Hoffnung, daß Kästner später ein höheres Lehramt bekleiden werde, ein Stipendium. Er belegte die Fächer Germanistik, Geschichte, Philosophie und Theatergeschichte. Auf der Universität lernt er neue Freunde kennen und unter anderem den außergewöhnlich gescheiten Ralph Zucker, welcher später infolge eines dummen Kommilitonen-Witzes Selbstmord beging. Die Sache war so: nach der letzten Prüfung teilte ein Student Zucker mit, er sei in einem Fach durchgefallen, worauf Zucker in seine Studentenbude ging und sich erschoß. Kästner setzte diesem Studenten ein Denkmal mit einem Roman und der Titel dieses Buches lautete "Fabian".

Seit 1919, noch als Schüler des König-Georg-Gymnasiums, begann Kästner zu schreiben. Er wurde Mitarbeiter der Schülerzeitung und druckte in der Theaterzeitschrift "Der Zwinger" Gedichte. Das Theater war eigentlich immer schon die große Liebe Kästners.
Seite 4

Wollte er Schauspieler werden? Nein. Drammatiker? Vielleicht. Regisseur? Ja. Aus diesem Grund wählte er auch das Fach Germanistik und Theatergeschichte aus. Das Abitur bestand er mit Glanz und bekam dafür das Goldene Stipendium der Stadt Dresden.

Im Jahre 1920 erschienen in einem Heft "Dichtungen Leipziger Studenten" drei Arbeiten von Erich Kästner und wurden von der lokalen Presse besonders hervorgehoben.
Der Traum, Regisseur zu werden, war damit freilich noch nicht zu Ende geträumt. Das fünfte Semester verbrachte Kästner in Berlin, es gab zu dieser Zeit Kohlennot, Streiks und Inflation. Trotzdem ließ sich Kästner nicht unterkriegen und er arbeitete an seiner Doktorarbeit über "Lessings Hamburgische Dramaturgie".

Die Geldnot zwang ihn jedoch früher als gewollt arbeiten zu gehen und er nahm eine Stellung als Famulus bei Geheimrat Köster, welcher an der Universität "Metho-disches Arbeiten" unterrichtete, an. Diese Doktorarbeit jedoch schrieb er nie.

Als die Zeiten immer härter wurden, bot man vielen Werkstudenten an, bei Familien in Leipzig mitzuessen. Und so kam Kästner zu einem Stadtbaumeister.
Dieser bot ihm sofort eine Stelle als Buchhalter an. Damit ein wenig Geld zur Verfügung stand, verfaßte Kästner auch noch Theaterkritiken über Erstaufführungen für das Zeitungswissenschaftliche Institut. Trotz aller Arbeit schrieb er auch für sich, nämlich eine satirische Glosse über die Geldentwertung. "Max und sein Frack" hieß dieses Stück, er schickte es zum Spaß an das Leipziger Tageblatt und es erschien zwei Tage später als Lokalspitze. Der Verlagsdirektor engagierte ihn vom Fleck weg als Redakteur.

 
 

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