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  Bildinterpretation: " Der Jude ist kein Bürger " ( unten rechts ) 
 
Das Foto zeigt eine Horde der SA. Lächelnd halten sie ein Schild in den 
Händen, mit der Aufschrift " Der Jude ist kein Bürger sondern ein Wür- 
ger ". Dabei wird die antisemitische Einstellung der Deutschen mehr 
als deutlich. Das Foto entstand wahrscheinlich kurz vor der " Reichspro- 
gromnacht ". Das Schild wurde eventuell zu Propagandazwecken ge- 
nutzt um das Volk gegen die Juden aufzuhetzen. Die " Reichsprogrom- 
nacht ", war die bis dahin größte Judenverfolgung. In der Nacht vom  
9. auf den 10. November 1938 werden von fanatischen Deutschen 
zahlreiche jüdische Häuser, Synagogen, Geschäfte und Schulen zer- 
stört oder in Brand gesetzt. Viele Juden werden gequält, verprügelt 
oder sogar ermordet, ohne das die Polizei eingriff. Aufgrund der vielen 
Glasscherben an jüdischen Häusern und Synagogen wird die Nacht 
von manchen noch heute als " Reichskristallnacht " bezeichnet. Vor- 
wand für das Judenprogrom lieferte ein Attentat, das 1938 in Paris von  
einem Juden begangen wurde. Er hatte aus Protest einen deutschen 
Diplomaten erschossen. Doch schon vor diesem Attentat gab es in  
Deutschland Vorurteile und Aggressionen gegen Minderheiten, die in 
Worten und Gewalttaten uneingeschränkt und meist unbestraft ausge- 
lebt wurden. Denn seit den " Nürnberger Gesetzen " von 1935 waren 
die deutschen Juden rechtlos jeglichen Schikanen ausgeliefert. Das 
Gesetz besagte, dass keine Eheschließungen oder außerehelichen  
sexuellen Beziehungen zwischen Juden und " Staatsangehörigen deu- 
tschen oder artverwandten Blutes " begangen werden durften. Wenn 
dieses trotzdem geschah wurde man wegen " Rassenschande " an  
den Pranger gestellt.  Deshalb hatten nur wenige deutsche den Mut
  
gegen den " Antsemitismus "  
und somit gegen die Ausgrenz-
  
ung und Verfolgung der Minder- 
heiten zu protestieren.
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