( 1968,dt. 2001- Odyssee im Weltraum, 1969)
Als die Vorfahren der Menschen vom Aussterben bedroht sind, greifen geheimnisvolle Außer-
irdische ein. Sie senden einen rätselhaften schwarzen Monolithen zur Erde hinab, über den sie
dem Menschenaffen jene agressive Intelligenz vermitteln, die ihn befähigt, seinen Siegeszug durch die Evolution anzutreten.
Einen zweiten Monolithen entdecken Raumfahrer auf dem Mond. Er liegt seit vier Millionen
Jahren in dem Mondkrater Tycho, der zum Einflußbereich einer amerikanischen Mondbasis
gehört. Die Amerikaner halten die Sache geheim, schirmen das Gebiet ab, indem sie eine Quarantäne wegen einer angeblichen Epidemie verhängen und ziehen Experten hinzu. Als der
Monolith, aus dem Kraterboden ausgegraben, wieder vom Sonnenlicht bestrahlt wird, sendet er in Richtung Jupiter einen Signalton ins All ab. Er war offenbar nichts anderes als eine mit
Sonnenenergie betriebene Sendeanlage unbekannter Herkunft.
18 Monate danach startet das Forschungsraumschiff \" Discovery \" Richtung Jupiter. An Bord
befinden sich zwei Astronauten, drei in Tiefschlaf versetzte Wissenschaftler und der Schiffs-
computer HAL 9000, der der eigentliche Lenker der \"Discovery\" ist. Unterwegs stellt sich heraus, daß der Computer beginnt, eine Persönlichkeit zu entwickeln und öfters widersprüchliche Informationen liefert. Man erwägt ihn auszuschalten. HAL hört jedoch das
Gespräch der beiden Astronauten ab und beginnt gegen seine \" Herren \" zu revoltieren. Er
schaltet die Lebenserhaltungsfunktionen der Wissenschaftler ab und tötet einen Astronauten.
Bowman, der die Angriffe des Computers überlebt erreicht letztendlich doch sein Ziel : die
Computer-Zentrale, in der er die Funktionen von HAL ausschaltet. Als HAL \" stirbt \", erfährt
Bowman über eine Bandaufzeichnung den wahren Zweck der Mission, nämlich nicht, so wie
ihm gesagt wurde, den einer Forschungsmission, sondern den dezitierten Befehl, nach dem
Empfänger des Signales des Mondmonolithen zu suchen.
Auch hier wieder kommt die Problematik der menschlich-technischen Beziehung zum Vorschein. Bedingt dadurch, daß dem Computer das wahre Ziel der Mission bekannt war, er
aber die Astronauten davon nicht in Kenntnis setzen durfte, also \" lügen \" mußte, eine Funktion auf die er nicht programmiert war, begannen seine Fehlfunktionen.
Tatsächlich taucht beim Jupiter auch ein Monolith auf, aber dessen Ausmaße sind gewaltig. Er stellt sich als eine Art Sternentor, Dimensionstor heraus, durch das Bowman eine unwirkliche andere Welt erreicht in der er in kürzester Zeit altert und stirbt, dann aber als astraler Fötus wiedergeboren wird. In seiner neuen Form, dem sog. \" Astralkörper \" kehrt er zur Erde zurück und verhindert dort die atomare Selbstauslöschung der Menschheit.
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Als letztes Genre der modernen Science Fiction sei hier noch die Fantasy-Dichtung genannt, bei der die Übergänge zur klassischen SF wohl mehr als fließend sind. Denn gerade die Fantasy-Romane passen weder in die klassisch-historische Literatur der Welt des Mittelalters,
noch in die hochmoderne technologisierte Welt von heute.
Auch ist es schwer, von Fantasy-Dichtung zu sprechen, denn es kommt immer auf die Zeit an, in der der Leser lebt. Denn in welche Kategorie, sofern es welche gibt, hätte man damals Jule Vernes \"Reise zum Mittelpunkt der Erde\" eingeordnet , und in welche Kategorie würde sie heute passen ?
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