Die Wurzel nimmt Wasser und Ionen aus dem Boden auf, verankert die Pflanze im Boden und speichert auch Assimilate.
Das Wurzelsystem ist je nach Pflanzenart und Bodenbeschaffenheit sehr verschieden ausgebildet. Es gibt Pfahlwurzeln, mehrere gleichstarke nach unten treibende Wurzeln, verkümmerte Hauptwurzeln und kräftige flache Seitenwurzeln.
Die Wurzeln wachsen nur an der Spitze, hierbei wird der zarte Vegetationskegel durch eine Wurzelhaube geschützt, die wie ein Fingerhut auf der Wurzelspitze sitzt und aus verschleimenden Zellen besteht, welche das Vorwärtsdringen der Wurzelspitze im Boden erleichtert. Dicht hinter der Wurzelspitze wächst ein Teil der Oberhautzellen zu schlauchförmigen, wenige Millimeter langen, dünnwandigen Wurzelhaaren aus. Diese zwängen sich in die Lücken des Bodens ein und verkleben dabei mit den Bodenteilchen. Die Haare werden nur einige Tage alt, doch entstehen hinter der wachsenden Wurzelspitze ständig neue, welche dann mit frischen Bodenteilchen in Verbindung kommen. Auf diese Weise durchpflügt die Pflanze den Boden. Hinter der Zone der Wurzelhaare sterben die Oberhautzellen ab. Die Rindenzellen verkorken darunter und werden undurchlässig, so daß die Aufnahme des Wassers und der Ionen im wesentlichen auf eine kurze Zone hinter der Wurzelspitze begrenzt ist.
Das Wasser tritt zunächst in die winzigen Hohlräume der Zellwände der Wurzelhaare ein. In diesen Zellwand-Hohlräumen wird das Wasser durch die Wurzelrinde bis zu deren innerster Schicht geleitet. Wasser kann auch osmotisch in die Zellen aufgenommen und von Zelle zu Zelle weitergegeben werden, weil die Konzentration der gelösten Stoffe in der Vakuole der Wurzelhaar- und Wurzelrindenzellen höher ist als im umgebenden Boden und in der Wurzelrinde nach innen zunimmt.
Die innerste Zellschicht der Wurzelrinde heißt Endodermis. Ihre seitlichen Zellwände sind durch Einlagerung korkähnlicher Stoffe wasserundurchlässig. Hier kann daher das Wasser nicht mehr in den Wänden weiterwandern, sondern muß jetzt in die Endodermis-zellen aufgenommen werden. Sie geben es dann an die wasserleitenden Gefäße weiter. Über die Endodermiszellen regelt die Pflanze die Aufnahme des Wassers, in dem auch viele Ionen und Moleküle enthalten sind.
Stofftransport
Über kurze Strecken erfolgt der Transport von Zelle zu Zelle, über lange Strecken in Leitbündeln. (Leitbündel sind besondere, zusammengefaßte Leitungsbahnen)
Die Leitbündel verlaufen in Richtung der Längsachse, sie bilden durch Querverbindungen ein räumliches Netzwerk. Ein Leitbündel besteht aus dem wasserleitenden Holzteil (Xylem) und dem die Assimilate leitenden Siebteil (Bastteil, Phloem) mit den Siebröhren.
Beide enthalten in der Regel auch noch dünnwandige, lebende Zellen. Der Siebteil liegt im Stengel stets außen, in den blättern unten. Häufig sind die Leitbündel noch von Festi-gungsgewebe aus dickwandigen, stark verholzten Zellen umgeben. Zwischen Holz- und Siebteil befindet sich bei den zweikeimblättrigen Pflanzen und bei den Nadelhölzern noch eine Schicht teilungsfähigen Gewebes, das Kambium, das beim Dickenwachstum der Holzpflanzen eine Rolle spielt.
|