- Kommissuren zwischen den beiden Hemsphären werden unterbrochen
- es herrscht eine relative sensorische und motorische Anatomie der Hemisphären
- biateral ist weiterhin z.B. Mimik und Gestik möglich
- es herrscht eine relative Spezialisierung der Hemisphären, wobei aber die rechte Hemisphäre bevorteilt ist.
- eine spätere Spezialisierung (z.B. 2. Sprache) wird nur noch in einer Hemisphäre abgelegt
- nach einer Balkentrennung bleibt die Persönlichkeit oberflächlich unverändert
(entnommen aus dem Otto- Katalog; Version Februar 1993)
Betrachtet man ein menschliches Gehirn von oben, dann fällt auf, das es aus zwei Hirnhälften (Hemisphären) besteht, die über den Balken (Corpus collossum) mit einander in Verbindung stehen. Wenn diese Verbindung unterbrochen wäre, hätte man dann zwei "Bewußtseine", zwei "Ichs".
Auf diese Frage gab Fechner 1960 folgende Antwort: "Mein Gewissen sollte" (nach einer Blkendurchtrennung) "dasselbe Gewissen bleiben."
Split Brain: Der Balken ist durchtrennt, wodurch die normalerweise dicht aufeinanderliegenden medialen Hirnanteile des Großhirn sichtbar weden. Auch das Kleinhirn und der Hirnstamm wird durchtrennt.
Split Brain: Seit es die Split- Brain- Patienten gibt, denen infolge einer anders nicht zu beherrschenden Epilepsie der Balken durchtrennt wurde, ist dies keine theoretische Diskussion mehr. Die Antwort fällt jedoch immer noch kontrovers aus: So schreibt Eccles 1976, nachdem er einige Ergebnisse der Sperry- Arbeitsgruppe an Split- Brain- Patienten referiert hat: "Die dominante Hemisphäre hat eine Verbindung zum Bewußtsein, die nicht dominante hat keine derartige Verbindung.
Definition zur Hemisphärendominanz:
Unter Hemisphärendominanz versteht man das Konzept einer generellen Überlegenheit einer Hemisphäre bei motorischen, sprachlichen und anderen Leistungen (für die meisten Menschen ist die dominante die linke Hemisphäre.). Neuerdings spricht man lieber von
Hemisphärenspezialisierung, da die rechte Hemisphäre der linken in einigen Leistungen durchaus überlegen ist.
Sperry interpretiert dagegen die fast ausnahmslos in seiner Arbeitsgruppe durchgeführten Versuche so: Jede Hemisphäre scheint ihre eigene selbstständige Sphäre zu haben für Sensationsverarbeitung und andere mentalen Aktivitäten.... jede ist nicht verbunden mit der anderen Hemisphäre. (aus dem Englischen übertragen). Nun werden jedoch an menschlichen Patienten erhobene Daten unterschiedlich interpretiert - im Gegensatz zu den spekulativen Voraussagen von Zwangwill und Fechner - also lohnt es sich einen genaueren Blick auf die durchgeführten Versuche zu werfen: So liest ein englichsprachiger Patient, dem in die linke Gesichtshällfte (die mit der rechten Hemisphäre verbunden ist) das Wort "Hat" und in die rechte Gesichtshälfte (die mit der linken Hemisphäre verbunden ist) das Wort "Band" geblitzt wurde, das Wort "Band" laut vor; befragt um was für ein Band es sich handele andwortet er mit geratenen, nicht gelesenen Worten wie "Rock`N Roll Band" oder "Rubber Band".
Interpretation: Die sprechende linke Hemisphäre hat keinen Zugriff zu dem von der rechten Hemisphäre "HAT", daß die rechte Hemisphäre das Wort richtig gesehen und verstanden hat läßt sich daduch beweisen, daß die linke Hand den sprachlichen Gegenstand identifizieren kann.
Eccles identifiziert also "Person", "Bewußtsein", "Selbst" mit der "sprechenden Person". Wahrnehmung, Empfindung, Lernen und Gedächtnis gesteht er jeder Hemisphäre für sich genommen zu. Daß die Corpus callosum-Durchtrennung aber einem Überdenken der psychologischen Konzepte wie "Denken, Bewußtsein, Wille" und ähnliche führen wird, ist vielleicht schon jetzt erkennbar geworden.
(entnommen aus "Physiologische Psychologie 1; Kapitel 1; Neuroanatomie)
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