Wir sprechen von vier Stimmeinsätzen:br />
- fester Einsatz
- harter bzw. gepreßter Einsatz
- gehauchter Einsatz
- weicher Einsatz
Fester und harter Stimmeinsatz unterscheiden sich durch die Stärke des glottalen Verschlusses
und den Übergang in den nachfolgenden Vokal.
Fester Einsatz = leichtknallend und anschwellend
Harter Einsatz = starker Druck, knallend und überleitend
Sehr stimmschädigend!
Gehauchter Einsatz = beginnt mit einem h, es ist kein Glottisstop vorhanden
Weicher Einsatz = beginnt mit Vokal
2.1 Was auditiv festzustellen ist:
Stimmklang:
Zur Charakterisierung der akustisch wahrnehmbaren Stimmveränderung, ist eine Beschränkung auf wenige Attribute wichtig. Aperiodizitäten der Stimmlippenschwingung führen zu einer rauhen oder knarrenden Stimme, während Luftturbulenzen im Kehlkopf in Folge von Tumor- oder Defektbildung sowie mangelhafter oder aufgehobener Schwingungsfähigkeit einer Stimmlippe zur auditiven Beurteilung Heiserkeit führen können. Mit der Zunahme der nichtharmonischen Klanganteile (Geräusche), schwinden die harmonischen Anteile und damit die klare Ausbildung von Formanten, die Vokaldifferenzierung leidet.
Weiterhin muß vermerkt werden, ob der Stimmschluß gut ist (\"dicht\") oder ob ein
Glottisspalt besteht. Je nach Menge der entweichenden (sogenannten \"wilden\") Luft
wird der Stimmklang behaucht bis verhaucht.
Diese Begriffe enthalten zum Teil schon eine Beschreibung des Schweregrades, wie die
Reihenfolge behaucht, verhaucht, aphonisch.
Bei der Beschreibung einer Heiserkeit oder einer knarrenden Stimme sind die
Bezeichnungen gering, mittel oder hochgradig hinzuzufügen.
Auch eine Differenzierung nach dem Auftreten der Stimmklangstörung während der Einschwingphase und der Ausschwingphase spielt für die Beurteilung des Schweregrades einer Stimmstörung eine Rolle. So kann in der kritischen Einschwingphase ein Knarren auftreten, während die Vollschwingphase noch ungestört ist.
(Nach: Biesalsky, Peter / Frank, Friedrich: 1994, S. 185/186.)
Weiterhin sind auditiv bestimmbar: Die Sprechtonhöhe, der Stimmumfang und die
Sprechmelodie sowie die Lautstärke, Abweichung vom stimmlichen Normalverhalten,
wie z.B. Resonanzarmut, innere Energie, Überspannung, harter oder gepreßter Stimm-
einsatz, überhöhte Stimmlage, überlaute Stimme, Verhauchung, müde, leise, kraftlose Stimmgebung, fehlerhafter Atemansatz, Atemverschwendung, abnorme Druckspannung
im Kehlkopf, knödelige Stimmgebung (Schluckstellung), tiefes, kehliges Sprechen,. Doppelstimmigkeit und Fisteln.
Allerdings reicht hier das auditive Beurteilen alleine nicht mehr aus. Die Beschränkung des akustischen Gedächtnisses wird offenbar wenn bei späteren Kontrolluntersuchungen der Vergleich anhand der gemachten Aufnahmen oft sehr schwer fällt. Deshalb sollte und kann auf keinen Fall auf Untersuchungsmethoden, wie z.B. Stroboskopie, digitale Hochgeschwindigkeitserfassung der Stimmlippenbewegung, Glottographie, u.a., verzichtet werden.
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