Die Designerdroge 3,4-Methylendioxymethamphetamin, bekannt als \"Ecstasy\", verleiht dem Anwender ein großes Wohlgefühl, ein Gefühl der Zuneigung für alle Menschen seiner Umgebung, vermehrte Energie und in manchen Fällen Halluzinationen. Diese hauptsächlich in der Rave-Musikszene gebräuchliche Droge ruft folgende negativen Wirkungen hervor: Sie kann zu Übelkeit, einem Gefühl des Kontrollverlusts, Dehydration (Mangel an Körperwasser), Verlust des Langzeitgedächtnisses und Gewichtsabnahme führen. Es gab bereits mehrere Todesfälle im Zusammenhang mit der Einnahme von Ecstasy und anderen Drogen auf Rave-Partys. Bei Laboranalysen, die in Deutschland durchgeführt wurden, fanden sich in Ecstasy-Tabletten bis zu zehn Prozent Verunreinigungen; gepanscht waren insbesondere Tabletten aus osteuropäischen Staaten. In der Bundesrepublik gaben 1995 drei Prozent der 14- bis 20-jährigen an, Ecstasy probiert zu haben - fast die Hälfte davon nahm die Droge mindestens einmal pro Woche.
Häufig missbräuchlich angewendete Stimulantia sind Kokain und Amphetamine. Kokain, ein weißes, kristallines Pulver mit bitterem Geschmack, wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches gewonnen. In der Medizin wird es zur örtlichen Betäubung bei Nasen- und Halsoperationen eingesetzt sowie zur Blutstillung bei chirurgischen Eingriffen. Kokainmissbrauch, der Ende der siebziger Jahre stark zugenommen hat, kann ernste seelische und körperliche Probleme verursachen. \"Crack\", eine äußerst suchterzeugende Form von Kokain, die geraucht wird, tauchte in den achtziger Jahren auf.
Amphetamine wurden in den dreißiger Jahren als Mittel gegen Erkältungen und Heuschnupfen eingesetzt. Später erkannte man, dass sie auf das Nervensystem wirken. Einige Zeit wurden sie als übliche Appetitzügler zur Unterstützung der Gewichtsabnahme angewendet. Heute ist ihre Verwendung hauptsächlich auf die Behandlung von Hyperaktivität bei Kindern und Narkolepsie beschränkt, einer Störung, die durch anfallsweisen, unüberwindlichen Schlafzwang am Tage gekennzeichnet ist. Bei kindlicher Hyperaktivität wirken Amphetamine beruhigend. Wenden jedoch Erwachsene Amphetamine an, so werden diese Stoffe ihrer Jargonbezeichnung \"Speed\" (englisch: Geschwindigkeit) gerecht: Sie wirken antriebssteigernd, stimmungsaufhellend und vermindern Ermüdung und Schlafbedürfnis. Oft werden ihre Anwender auch reizbar und redselig. Sowohl Kokain als auch Amphetamine können nach ausgedehntem täglichem Missbrauch vergleichbare Symptome wie akute Schizophrenie herbeiführen.
Es entwickelt sich rasche Toleranz sowohl gegen die euphorisierende als auch gegen die appetitzügelnde Wirkung von Kokain und Amphetaminen. Entzug von Amphetaminen, besonders wenn sie intravenös verabreicht wurden, ruft Depressionen hervor, die so unangenehm sind, dass der Abhängige einen starken Drang verspürt, die Droge weiter zu nehmen, bis es schließlich zum Zusammenbruch kommt.
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