Steckbrief: Steinkriecher
Steinkriecher oder auch Steinläufer (Lithobiidae) gehören zu den Hundertfüßern (Chilopoda), diese wiederum zur Klasse der Tausendfüßer (Myriapoda). Weltweit gibt es etwa 1.700 Hundertfüßer-Arten, in Deutschland kommen etwa 50 vor.
.Größe
Je nach Art erreichen Steinkriecher Körperlängen zwischen 10 und 33 mm. Die größte und häufigste europäische Art ist der braune Steinläufer (Lithobius forficatus).
.Aussehen
Steinkriecher besitzen eine lange, abgeplattete Körpergestalt, die aus vielen, gleichartigen Körpersegmenten besteht (dabei sind die Rückenplatten unterschiedlich groß). Sie tragen 15 Beinpaare, jeweils ein Paar pro Segment. Die letzten 1-2 Beinpaare sind größer und können als Greiforgan eingesetzt werden. An ihrem Kopf befinden sich ein fadenförmiges Fühlerpaar und 4-40 Einzelaugen (= Ocellen), hinter dem Kopf zangenförmige Kieferfüße, die mit Giftdrüsen versehen sind.
.Lebensraum
Steinkriecher leben an der Bodenoberfläche und kommen vorwiegend im Wald vor. Tagsüber nutzen sie die natürlichen Versteckmöglichkeiten wie Falllaub, Steine oder Holzstücke. Sie bevorzugen feuchte Stellen, die sie vor dem Austrocknen bewahren. Der braune Steinläufer kommt überall im offenen Gelände von der Ebene bis ins Hochgebirge vor.
.Besonderheiten
Steinkriecher sind schnelle Jäger, die sich vorwiegend von Insekten und anderen Gliederfüßern der Bodenoberfläche ernähren, welche sie mit dem Gift ihrer Kieferfüße lähmen. Zudem können sie große Beutetiere mit Hilfe eines aus den Hüftdrüsen des letzten Beinpaares ausgeschiedenen klebrigen Sekrets fesseln.
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