Für den Einsatz in hochverdichtenden Motoren benötigt man Benzin, das gleichmäßig und vollständig verbrennt, um das für den Motor äußerst schädliche Klopfen zu verhindern. Als Klopfen bezeichnet man die Geräusche, die durch vorzeitige Zündung eines Teiles des Gemisches im Brennraum entstehen. Die Klopffestigkeit eines Benzins steht in direktem Zusammenhang mit seiner Effizienz und wird durch die Octanzahl ausgedrückt. Dies ist eine Kennzahl, die die Leistung eines Treibstoffes im Vergleich zur Leistung eines Standardtreibstoffes beschreibt, der vorgegebene Prozentsätze an Isooctan und Heptan enthält. Die Octanzahl des Treibstoffes ist so hoch wie der Prozentsatz an Isooctan im Standardtreibstoff mit gleicher Leistung. Je höher die Octanzahl, desto klopffester ist der Treibstoff. In Deutschland und Österreich liegen die Octanzahlen für bleifreies Normalbenzin bei mindestens 91,0 ROZ (Research-Octan-Zahl) bzw. 82,8 MOZ (Motor-Octan-Zahl), für bleifreies Superbenzin bei 95,0 ROZ bzw. 85,0 MOZ und für verbleites Superbenzin bei 98,0 ROZ bzw. 88,0 MOZ. Durch Cracken gewonnenes Benzin ist klopfsicherer als direkt destilliertes Benzin. Jedes Benzin kann durch die Zugabe von Substanzen wie Bleitetraethyl oder
Bleitetramethyl verbessert werden. Aufgrund der starken Umweltbelastung durch Bleiemissionen suchte man verstärkt nach neuen Wegen, die Klopffestigkeit von Benzin zu verbessern
Erdgas
Die Zusammensetzung
Erdgas, die \"Sonnenwärme aus der Erde\", ist ein Gemisch, das hauptsächlich aus Methan, Stickstoff, einem geringen Anteil anderer Kohlenwasserstoffe (Ethan, Propan, Butan und Methan) und Spuren von Helium besteht. Aus dem unsichtbaren und von Natur aus geruchlosen Gas wird hauptsächlich Wärme gewonnen.
Die Nutzung
Hauptsächlich zur Wärmeerzeugung für Haushalte, Industrie und Gewerbe, zur Warmwasserbereitung, zum Kochen, als Treibstoff für Autos und andere Fahrzeuge und zur Stromerzeugung.
Die Entstehung
Erdgas kann aus Erdöl und Kohle entstehen.
Für die Bildung aus Erdöl mußten in einer Tiefe von 2.000 bis 4.00 Meter sehr lange Zeit Temperaturen zwischen 65°C und 120°C gegeben sein. Erdgas wie Erdöl wurden dann unter dem Druck der überlagernden Schichten aus dem Gestein gepreßt. Teils bildete das Erdgas über dem Erdöl und unter undurchlässigen Schichten eine sogenannte \"Gaskappe\", teils suchte es sich durch Gesteinsklüfte und Poren den Weg zur Erdoberfläche, wo es in die Luft entwich.
Ein anderer Teil des Erdgases ist über tiefliegenden Steinkohle Lagerstätten entstanden. Mit zunehmendem Druck von oben wurde das Erdgas aus dem \"Muttergestein\", also dem Gestein, in dem das Erdgas sich bildete, ausgepreßt und stieg nach oben, bis es sich im sog. Speichergestein unter einer undurchlässigen Erdschicht sammelte.
Die Gewinnung und Förderung
Erdgas- wie auch Erdöllager können sich in Tiefen von mehreren hundert bis 7.000 Metern Tiefe befinden. Durch geologische Untersuchungen kann man zwar festellen, wo sich mögliches Speichergestein befindet, Sicherheit geben aber nur Bohrungen, die allerdings oft vergebens durchgeführt werden. Von zehn möglichen Erdgaslagern werden im Schnitt immerhin sechs durch Bohrungen bestätigt.
Der Transport
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Es reicht von der Nordsee bis zum Mittelmeer bzw. Nordafrika, vom Atlantik bis Osteuropa. Die großen Ferngasleitungen (Pipelines) sind insgesamt 25.000 km lang. Dazu kommen nationale Leitungsnetze im europäischen Verbund mit 1 Mio km. In Deutschland wurden 1995 insgesamt 11,3 Millionen Haushalte über ein mehr als 300.000 km langes Netz versorgt. Dieser enge Zusammenschluß gewährleistet langfristig eine sichere und ausreichende Versorgung.
Während das Gas über größere Entfernungen fließt entsteht Reibung an den Rohrwänden und zwischen den Gasmolekülen. Der Druck fällt ab. Durch Verdichten des Gases wird der für den Transport notwendige Druck wieder aufgebaut. Deshalb gibt es entlang der Fernleitungen im Abstand von 100 bis 200 km Verdichterstationen. In Deutschland gibt es 36 solcher Transportverdichterstationen.
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