Teichkönigin Seerose
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Majestätisch breiten die Seerosen ihre Blätter und Blüten auf der Teichoberfläche aus. Wie schafft es die Seerose eine solche Pracht zu entfalten, obwohl ihr \"das Wasser bis zum Hals\" steht?
Das wollten wir herausfinden, schließlich gehen unsere Topfpflanzen ein, wenn man sie derart unter Wasser setzt.
Sieh´ selbst, was wir bei der Untersuchung der einzelnen Pflanzenteile herausgefunden haben.
Blätter wie
Schlauchboote
Die Seerosenblätter sind für eine Seefahrt bestens gerüstet.
Luftkammern in den Blättern sorgen für die Seetüchtigkeit.
Mit ihrer glänzenden Wachs- schicht auf der Oberfläche haben die Blätter sich in \"Ölzeug\" gehüllt und lassen das Wasser in jeder Lebenslage abtropfen. Die Blätter selbst sind lederartig und widerstandsfähig, sie haften auf dem Wasser und schlagen auch bei etwas Seegang nicht so leicht um.
So erhält die Seerose mit einigen Tricks die Funktionsfähigkeit ihrer Blätter unter erschwerten Bedingungen: Atmung und Energiespeicherung funktionieren auch im Wasser.
Ein Schnorchel
zum Überleben
Möglich wird das Leben \"auf Tauchstation\" vor allem durch die Stängel.
Diese sind lang (bis 1,50 m) und biegsam, so dass Blüten und Blätter auch bei schwankendem Wasserstand immer an der Oberfläche bleiben.
Eine wichtige \"Erfindung\" der Seerose ist es, die Stängel als Schnorchel zu benutzen. Sie sind von Luftkanälen durch- zogen, die von den Atemöffnungen der Blätter bis zu den Wurzeln im Schlammgrund reichen, so ist die Sauerstoff- Versorgung sichergestellt.
Ein besonderer Trick sind die Sternhaare, die selbst bei einer Verletzung des Stängels durch die Oberflächenspannung des Wassers ein Eindringen von Wasser verhindern.
Strahlende Blütenpracht
An langen Stielen wachsen die Blütenknospen zur Wasseroberfläche, bevor sich die großen Blütenkelche öffnen. Käfer und Fliegen lassen sich von dieser Einladung anlocken und bestäuben die Blüten.
Die Samen der Seerose sind mit einem \"Schwimmring\" versehen. So können sie schwimmend neue Wuchsorte erreichen, bevor ihnen die Luft ausgeht und sie zu Boden sinken um zu keimen
Ein Dornröschenschloss?
Die Wurzeln der Seerose sind recht unansehnlich - wer würde ahnen, dass sich hier eine Teichprinzessin versteckt?
Im Winter ist nämlich nichts von den Seerosen des Teiches zu sehen, die Pflanzen haben sich in ihr unterirdisches Dornröschenschloss zurückgezogen.
Aus den Reservestoffen, die in der Wurzel gespeichert sind, entwickelt sich im Frühsommer die prächtige Pflanze.
Die Wurzel ist also sehr wichtig für die Seerose, nicht nur zur Verankerung im Teichgrund. Kein Wunder also, dass auf ihre Sauerstoffversorgung besonderer Wert gelegt wird
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