Die Wissenschaftsentwicklung ist in den letzten Jahrzehnten rasant angestiegen und wird auch weiterhin unaufhörlich steigen. Je schneller diese Wissenschaftsentwicklung unserer Gegenwart voranschreitet, um so mehr muß nach den Folgen eben dieser gefragt werden. So ist es sogar schon "vornehm geworden, Zweifel am Fortschritt zu hegen. Als fortschrittlich gilt man heute am ehesten dann, wenn man Fortschrittskritiker ist." (Huber, 198). So muß man sich aber gleichzeitig auch immer wieder ins Gedächtnis rufen, wo unsere Menschheit ohne medizinischen Fortschritt heute wäre.
Medizinischer Fortschritt, um Menschen zu helfen - JA
Medizinische Forschung mit Experimenten am Menschen - NEIN
Beides läßt sich aber nicht vereinbaren. Entweder lassen wir den Fortschritt über uns kommen und nehmen sowohl Erfolge als auch Verluste in Kauf oder aber wir lassen den Fortschritt peripher an uns vorübergleiten, jegliche mögliche Errungenschaften außer acht lassend. Genau hierin besteht die schwierige Aufgabe von Ethik-Kommissionen. Sie arbeiten Argumente für oder wider ein Projekt heraus, machen Auflagen zur Veränderung verschiedener Punkte. Sie können aber nicht die ethischen Probleme der Forschung insgesamt lösen. Sie können auch keine Entscheidungen für uns treffen. Ihre Funktion ist einzig und allein die Beratung. Im Fall unserer Beispielsstudie zeigt sich das ganz deutlich. Die Ethik-Kommissionen klären auf, machen den Probanden über die Risiken und Nebenwirkungen eines Projektes aufmerksam, sowie über seine rechtliche Lage. Ob der Proband dann aber auch tatsächlich an der Studie teilnehmen will, kann nur er selber entscheiden. So soll man aber auch immer bedenken:
Bei all unserem Bestreben, der Sterblichkeit abzuringen, was wir können, sollten wir ihr Gewicht mit Geduld und Würde zu tragen wissen. (Jonas, Hans in: Toellner, 28).
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