Die Rotbuche (Fagus Sylvatica) br /
Verbreitung:
Die Buche ist in ganz Mitteleuropa heimisch. Unter natürlichen Bedingungen wäre ganz Deutschland, mit wenigen Ausnahmen, mit Buchen- oder Buchenmischwäldern bedeckt. Heute hat die Buche nur noch einen Anteil von rund 30 Prozent an der Gesamtwaldfläche.
Das heutige Verbreitungsgebiet der Buche reicht von Südengland über Frankreich und ganz Mitteleuropa bis nach Polen, zur Westukraine und der Krim. Im Norden reicht ihr Verbreitungsgebiet bis Südskandinavien; im Süden von Zentralspanien über Korsika und Italien bis in die Balkanhalbinsel - wobei sie in ihrem südlichen Verbreitungsgebiet nur in den Höhenlagen der Gebirge anzutreffen ist. Sie bildet dort in einer Höhe von 1800 m zusammen mit der Schwarzkiefer die Waldgrenze. In Deutschland ist die Buche bis zu einer Höhe von 1200 m im Bergmischwald aus Fichte, Tanne und z.T. Ahorn (Alpen)anzutreffen.
Artenmerkmale
· Höhe: bis 45 m
· Durchmesser: bis 150 cm
· Alter: bis 300 Jahre
· Blätter: Die Blätter sind wechselständig, länglich-elliptisch bis eiförmig, in der Mitte oder im vorderen Teil am breitesten, mit welligen, fast ganzrandigen oder unregelmäßig buchtig gekerbtem Blattrand. Sie sind etwa 5 bis 10 cm lang und 3 bis 7 cm breit. Oberseits sind sie glänzend grün, unterseits heller. Im Herbst färben sich die Blätter bräunlich bis gelbrot.
· Knospe: Die Knospen sind etwa 2 cm lang, abstehend, lang zugespitzt, glatt und rötlich-braun
· Blüte: Die Buche wird im Bestand mit ca. 60 bis 80 Jahren mannbar. Sie blüht im April/Mai. Ihre eingeschlechtigen Blüten stehen an den jungen Trieben und erscheinen mit den Blättern. Die männlichen Blüten sind sehr zahlreich an einem gestilten Büschel, die weibliche Blüte ist von einer vierklappigen Hülle eingeschlossen, meist paarig auf einem Stil.
· Früchte: Die Bucheckern (Nußfrüchte) reifen im September/Oktober, sind bis 2 cm lang, dreikantig, braun und meist zu zweit in einem Becher. Bucheckern zählen zu den Dunkelkeimern, d.h. sie keimen nur bei Laubbedeckung. Die Verbreitung der Samen erfolgt häufig über Eichhörnchen und Eichelhäher, die im Herbst die Früchte sammeln und sie häufig in ihren Verstecken vergessen (Hähersaaten). Die Samen (sehr ölhaltig) bilden im Herbst besonders für Schweine, Rotwild, Damwild, einige Vögel und Kleinsäuger (Mäuse) eine wichtige Nahrungsgrundlage.
· Borke: Die Borke der Buche ist anfangs bleigrau bis graubraun, glatt etwas glänzend, dann gefleckt und im Alter silbergrau. Einige Exemplare weisen im höheren Alter eine sehr rissige Borke auf, diese Typen werden auch als Steinbuche bezeichnet.
· Wurzelsystem: Die Buche entwickelt ein typisches Herzwurzelsystem mit ausgesprochen hoher Feinwurzeldichte. Die Durchwurzelungstiefe hängt sehr stark von der Durchlüftung des Bodens ab. Auf schlecht durchlüfteten Böden (Tonböden, Staunässe) reagiert die Buche mit einer starken Verflachung des Wurzelsystems (Windwurfgefahr!)
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